Pirelli beklagt Reifenverschwendung

Ein Satz der härteren Mischung wird von den Teams regelmäßig unbenutzt zurückgegeben: Reifenlieferant Pirelli fordert Regeländerung

(Motorsport-Total.com) - Reifenlieferant Pirelli möchte den unnötigen Müll an Reifen für nächstes Jahr deutlich reduzieren. Die Italiener kritisieren, dass die Teams einerseits klagen, zu wenige Reifen zur Verfügung zu haben, aber andererseits regelmäßig unbenutzte Sätze zurückgeben, die Pirelli dann vernichten muss.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Pirelli-Sportdirektor Paul Hembery im Gespräch mit Bernie Ecclestone

"Wenn sich die Teams dafür aussprechen, die Regulierungen beizubehalten, müssen wir zur FIA gehen und ihnen mitteilen, dass es keinen Sinn macht, sechs Sätze von der einen Mischung und fünf von der anderen Mischung zu haben", erklärt Paul Hembery von Pirelli gegenüber 'Autosport' und schlägt vor: "Wir sollten jeweils fünf Sätze haben, um Geld zu sparen."

"Wir müssen diese Reifen zu jedem Rennen mitbringen. Wenn sich das sportliche Reglement nicht ändert, können wir Statistiken aufzeigen, die belegen, dass es zu einhundert Prozent sicher ist, dass die Teams diese Reifen nicht verwenden. Eine Änderung der Regeln würde uns allen Geld sparen", ist sich Hembery sicher.

"Die FIA hat in Sachen Regulierungen eine Rolle zu erfüllen. Sie muss einen Anstoß geben, weil das Kosten sind, die für die Teams, den Sport oder Pirelli keinen Nutzen haben. Es ist Unsinn", kritisiert der Pirelli-Sportchef. "Wir montieren die Reifen, bringen sie zu den Rennen und dann vernichten wir sie. Da ist es für uns nur schwer zu verstehen, dass die Teams zu wenig Reifen hätten. Sie benutzen sie nur nicht."

Pirelli-Hospitality in Silverstone

Pirelli schlägt vor, nur noch fünf Sätze von jeder Mischung anzubieten Zoom

"Wir sagen ja nur, dass es bizarr anmutet, wenn man nach dem Rennen noch neue Reifensätze übrig hat und während des Wochenendes Gelegenheiten findet, in denen man mit dem fahren zögert. Es kostet niemanden im Sport etwas. Das einzige, was wir investieren müssen, ist ein bisschen Zeit in einem Konferenzraum um eine Lösung zu finden, die für alle gut ist", so Hembery.

Die aktuelle Lage ist unklar. Es deutet sich keine Änderung im Reglement an. Hembery zum Stand der Dinge: "Im Moment würde ich nicht sagen, dass wir uns in einer Sackgasse befinden. Aber sie haben sich entschieden, mit den aktuellen Regeln weiterzumachen. Wir müssen das aber neu regeln, weil es in vielerlei Hinsicht Unsinn ist."