• 08.09.2011 10:55

  • von Lennart Schmid

Berger: "Ferrari ist immer noch die Benchmark"

Laut Gerhard Berger sind Rennsiege für Ferrari immer noch am meisten wert - Ausgerechnet in Monza seien aber Red Bull oder McLaren stärker einzuschätzen

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg beim Grand Prix von Italien in Monza hat sich Gerhard Berger 1988 in die Geschichtsbücher der Formel 1 geschrieben. Zum einen gehört der Österreicher seitdem der illustren Gruppe von Fahrern an, die für Ferrari beim Heimrennen auf der Traditionsrennstrecke siegreich gewesen sind. Zum anderen war Berger damit der einzige Nicht-McLaren-Fahrer, der 1988 ein Formel-1-Rennen gewinnen konnte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Gerhard Berger

Gerhard Berger (r.) hält Sebastian Vettel für eine große Führungspersönlichkeit

"Ferrari ist immer noch die Benchmark", sagt der 52-Jährige vor dem Heimrennen der Roten am kommenden Wochenende im Gespräch mit 'APA'. "Niemand verkörpert die Formel 1 so sehr. Das Größte ist es, mit Ferrari Weltmeister zu werden. Dahinter kommt jeder andere WM-Titel. Das Drittbeste ist es, für Ferrari Rennen zu gewinnen. Momentan sind sie aber ein bisschen zurückgefallen in die Gegend, in der sie mit mir waren."

Trotz des Heimvorteils sieht Berger Ferrari in Monza nicht in der Favoritenrolle. Vielmehr erwartet der Tiroler Red Bull wieder ganz vorn. "Red Bull hat vielleicht nicht den optimalen Motor für Monza, aber das Auto ist effizient. Sie werden auch in Monza sehr stark sein. Warum sollten sie nicht auch dort gewinnen? Wenn jemand stärker ist als Red Bull, dann eher McLaren als Ferrari."

Außerdem verfügt Red Bull mit Weltmeister Sebastian Vettel, der zahlreiche Qualitäten in sich vereine - darunter auch die so genannten Führungsqualitäten, von denen Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali überzeugt ist, dass sie der junge Deutsche nicht habe. "Da täuscht er sich wahnsinnig", entgegnet Berger. "Wenn jemand diese Qualitäten hat, dann Sebastian. Er hat sie schon bei Toro Rosso gezeigt und dann bei Red Bull noch weiter verbessert. Er hat sehr große Führungsqualitäten. Das ist keine Frage des Alters. Seinem Alter ist er im Kopf weit voraus."