• 19.10.2013 14:07

  • von Timo Pape

Reifenreform besiegelte Toro Rossos freien Fall

Toro Rosso leidet noch immer schwer unter Pirellis Reifenreform beim Großen Preis von Ungarn - Das Team hatte das Auto speziell für die alten Pneus konstruiert

(Motorsport-Total.com) - In der ersten Saisonhälfte lief es für Toro Rosso noch bemerkenswert gut: 24 Punkte holten Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo für die Scuderia bis zum Großen Preis von Großbritannien Ende Juni. Aufgrund der spektakulären Reifenplatzer in Silverstone kehrte Hersteller Pirelli zwei Rennen später in Ungarn aber zur altbewährten Konstruktion aus dem Vorjahr zurück. Für Toro Rosso bedeutete diese Entscheidung, dass das Konzept des Autos damit über den Haufen geworfen war.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Toro Rosso hat seit Ungarn ein Problem mit den Pirelli-Reifen Zoom

Von der bis dahin verwendeten Stahlgürtelkonstruktion kehrte Pirelli zur Kevlarvariante zurück, um die Sicherheit für den Rest der Saison gewährleisten zu können. Dadurch veränderten sich allerdings auch zwei signifikante Eigenschaften der Pneus, die die Performance des Toro Rosso merklich verschlechtern sollten: Die Reifenschulter wurde runder, und die Seitenwände der Gummis verformen sich seitdem weniger.

"Die stärkere Verformung der Reifen war der Hauptgrund dafür, dass wir beim STR8 das gesamte Fahrwerkskonzept im Vergleich zum alten STR7 auf den Kopf gestellt haben", erklärt Technikdirektor James Key gegenüber 'auto motor und sport' und führt weiter aus: "Wenn die Reifen stärker walken, muss man von den mechanischen Einstellungsmöglichkeiten her flexibler sein."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Japan


Jene Flexibilität war für Toro Rosso zu Saisonbeginn der Schlüssel zum Erfolg, der nun verloren gegangen ist: "Seit wir wieder die 2012er-Reifen fahren, ist das Setupfenster kleiner geworden, und wir können bestimmte Einstellungen nicht mehr nutzen, für die wir das Fahrwerk extra umgebaut haben", bedauert Key. Den Konkurrenten Sauber musste Toro Rosso in der Gesamtwertung kürzlich bereits vorbeiziehen lassen, und da die Schweizer ihrerseits offensichtlich von der Reifenreform profitiert haben, wird es wohl mit Platz sieben bei den Konstrukteuren auch nichts mehr werden. Immerhin Rang acht ist den Italienern aber so gut wie sicher - ein Platz besser als im Vorjahr.