Regen zum Auftakt in Spa-Francorchamps

Nur eine halbe Stunde lang war es im ersten Freien Training trocken, sodass die Bestzeit von Jarno Trulli keine wirkliche Bedeutung hat

(Motorsport-Total.com) - "No rain for the next 30 minutes", wurde einigen Fahrern zu Beginn des ersten Freien Trainings ins Cockpit gefunkt - eine Prognose, die treffsicherer gar nicht hätte sein können. Denn nach fast genau einer halben Stunde setzte in Spa-Francorchamps Regen ein und verhinderte in der verbleibenden Stunde weitere Zeitenverbesserungen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

30 Minuten trocken, 60 Minuten nass: Jarno Trulli sicherte sich die Bestzeit

So wies das Klassement nach 90 Minuten Jarno Trulli (Toyota/12 Runden) mit einer Bestzeit von 1:49.675 Minuten als Schnellsten aus. Zum Vergleich: Im Vorjahr fuhr der heute abwesende Felipe Massa am Freitagmorgen 1:47.284 Minuten. In der gleichen Sekunde wie Trulli blieben nur WM-Leader Jenson Button (Brawn-Mercedes/+ 0,608/17 Runden) und Fernando Alonso (Renault/+ 0,693/12 Runden). Bedeutung hatte dies keine.#w1#

Trockenzeiten ohne Bedeutung

Nur einige wenige Fahrer hatten schon im Trockenen Gelegenheit, eine Zeit zu fahren, sodass die inoffizielle Regenwertung eigentlich viel interessanter war. In dieser setzte sich Giancarlo Fisichella (Force-India-Mercedes/11 Runden) an die Spitze - mit einer Zeit von 2:03.972 Minuten. Ebenfalls schnelle Regenzeiten fuhren Nico Rosberg (Williams-Toyota/13 Runden) und Kimi Räikkönen (Ferrari/16 Runden).

Sebastian Vettel (Red-Bull-Renault) begnügte sich angesichts seiner Motorenknappheit und wegen der schlechten Bedingungen mit einer einzigen Installationsrunde: "Dadurch, dass wir nicht mehr so viele Motoren haben, werde ich etwas weniger trainieren als die anderen. Das ist kein Vorteil, aber immer noch besser als eine Strafe", so der Deutsche. Und weiter: "Die Schäden, die wir hatten, sind passiert. Daran lässt sich nichts mehr machen, aber es geht weiter."

Grundsätzlich ist der WM-Vierte für das Rennwochenende auf der Naturstrecke in Spa-Francorchamps optimistisch: "Die Strecke liegt uns, es sollte dieses Wochenende gut gehen, aber wir müssen erstmal schauen, dass wir zurechtkommen. Ich denke, das wird schon." Ähnlich zuversichtlich ist Nick Heidfeld: "Wir haben einen modifizierten Front- und Heckflügel - wie die meisten anderen Teams auch. Ich bin schon gespannt, wie wir uns hier schlagen werden."

Mutiger Sutil auf Intermediates

Der BMW Sauber F1 Team Pilot belegte in der belanglosen Wertung des ersten Trainings nach 14 Runden mit 15,939 Sekunden Rückstand den 14. Rang und kam auf eine Regenbestzeit von 2:05.614 Minuten. Ein anderer Deutscher, Adrian Sutil (16./Force-India-Mercedes/10 Runden), hatte als einziger Teilnehmer den Mut, statt mit Full-Wets mit Intermediates auf die Strecke zu gehen. Seine Zeiten waren damit jedoch etwas langsamer als die der direkten Konkurrenz.

Trotz der äußerst schwierigen Bedingungen kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Für die spektakulärste Szene sorgte McLaren-Mercedes-Pilot Heikki Kovalainen (8./11 Runden), als er sieben Minuten vor Schluss durch das Kiesbett bei Rivage driftete, während Sébastien Buemi (4./Toro-Rosso-Ferrari/20 Runden) an der Mauer bei Pouhon seinen Frontflügel beschädigte, aber noch selbst an die Box zurückfahren konnte.

Grosjean mit achtbaren Sektorenzeiten

Vom "neuen Trio" schlug sich einmal mehr Romain Grosjean (13./Renault/13 Runden) am besten - der Franzose kürzte zwar gegen Ende einmal die Bus-Stop-Schikane ab, ließ aber speziell durch Eau Rouge mit einigen tollen Sektorenzeiten aufhorchen. Jaime Alguersuari (5./Toro-Rosso-Ferrari/24 Runden) beschränkte sich ebenso wie Luca Badoer (10./Ferrari/20 Runden) darauf, so viele Eindrücke wie möglich mitzunehmen.

Ohne Rundenzeit blieben in der ersten Session nur Vettel und der 2008 am Grünen Tisch ausgebootete Sieger Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/4 Runden). Doch Vorentscheidungen für den Grand Prix von Belgien sind noch lange nicht gefallen. Fest steht nach 90 Minuten nur, dass die verhältnismäßig freundliche Wetterprognose wie so oft in Spa-Francorchamps mit äußerster Vorsicht zu genießen ist...