Regen im ersten Freien Training in Montreal

Wegen Regens sind die Zeiten im ersten Freien Training quasi bedeutungslos ? Pizzonia fuhr Bestzeit noch auf trockener Strecke

(Motorsport-Total.com) - Nachdem es beim "Private Testing" heute Morgen in Montreal noch trocken war, begann es nach rund 20 Minuten des ersten Freien Trainings zu regnen. Die Session wurde dadurch ebenso bedeutungslos wie das Klassement, lediglich Tendenzen ließen sich ablesen.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Pizzonias Bestzeit auf trockener Piste darf nicht überbewertet werden

Antonio Pizzonia (Jaguar-Cosworth) fuhr in 1:16.621 Bestzeit vor Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) und Michael Schumacher (Ferrari). Letzterer hatte bereits sechs Zehntelsekunden Rückstand, doch die Trockenzeiten sind nur bedingt als Maßstab zu werten. Viele Piloten ? unter anderem die Renault-Speerspitzen Alonso und Trulli ? standen zunächst an der Box und gingen erst auf nasser Strecke raus.

Im Regen hinterließ dann die Kombination Ferrari/Bridgestone den mit Abstand stärksten Eindruck, da Rubens Barrichello während einer recht schwierigen Phase eine niedrige 1:27 in den Asphalt brannte. Sein Teamkollege Michael Schumacher war ähnlich schnell und auch Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas) knackte in den letzten Minuten die 1:28. Schnellster Michelin-Mann war bei diesen Bedingungen David Coulthard im "Silberpfeil" mit 1:29.0.

Zur Überraschung vieler kam es auf der überaus rutschigen Strecke zu keinen nennenswerten Zwischenfällen, wenngleich die Autos im Minutentakt in die Wiese ausweichen mussten. Die sogenannte "Wall of Champions" bei Start und Ziel blieb völlig unbeschadet. Die kritischsten Szenen meisterten Jacques Villeneuve (BAR-Honda) und Jarno Trulli (Renault) in der ersten Kurve sowie Pizzonia in der Haarnadel.

Die Erkenntnisse für das erste Qualifying am Nachmittag sind angesichts dieser Bedingungen recht dürftig ausgefallen, zumal kaum ein Fahrer auf Zeitenjagd ging, sondern die Fahrwerkseinstellung im Vordergrund stand. So verwendeten fast alle Teams größere Gurney-Flaps als üblich und selbst Zusatzflügel wurden angebracht. Lediglich das Ferrari-Team, das wieder einmal den besten Top-Speed hatte, verzichtete auf derartige Hilfsmittel für Regen.