Red Bull: Webber setzt auf die Rennstrategie

Genau wie Sebastian Vettel (4.) schöpfte auch Mark Webber (8.) sein Potenzial im Qualifying in Monte Carlo nicht hundertprozentig aus

(Motorsport-Total.com) - Im sechsten Qualifying der Saison musste Mark Webber heute in Monte Carlo die sechste teaminterne Niederlage gegen Sebastian Vettel hinnehmen. Der Australier sicherte sich den achten Startplatz und war damit um 0,382 Sekunden langsamer als dein deutscher Stallgefährte im A-Team von Red Bull.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hatte im heutigen Qualifying ein bisschen Hundertstelsekundenpech

Pech für Webber: Eine Steigerung um zwei Zehntelsekunden hätte ihn auf Platz fünf gebracht. Trotzdem zeigte er sich nicht unzufrieden: "So schlecht war das nicht. Wir wussten, dass es eng wird, aber wir haben für morgen eine vernünftige Strategie. Ich bin einigermaßen zufrieden mit meiner Leistung, auch wenn wir in Q3 vielleicht anders hätten agieren sollen. Es war meine Idee, nur einen Run zu fahren, aber zwei wären wohl besser gewesen", gestand der 32-Jährige.#w1#

Langer erster Stint im Rennen?

Sein Speed ist jedoch ähnlich wie der der drei Autos vor ihm, sodass Webber morgen aufrücken könnte, sollte er etwas später an die Box kommen. "Es kursieren einige verschiedene Ideen darüber, auf welchen Reifen die Fahrer ins Rennen starten werden", analysierte der Red-Bull-Pilot im Hinblick auf morgen. "Die harten und weichen Reifen haben unter Rennbedingungen nämlich ein völlig unterschiedliches Verhalten."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Monaco, Samstag


Vettel hatte im entscheidenden Moment Kazuki Nakajima vor sich und konnte deswegen sein Potenzial nicht voll entfalten: "Drei Plätze weiter nach vorne wäre ideal gewesen, aber leider hatte ich im letzten Run Verkehr. Ich hätte mir die Runde eigentlich gut einteilen können, aber leider stand ausgangs Rascasse Nakajima die ganze Zeit. Der hat mir den letzten Run ein bisschen versaut", ärgerte sich der Schanghai-Sieger.

"Echt schade, denn wenn man im Qualifying in Monaco noch etwas hinzaubern möchte, dann braucht man auf jeden Fall freie Fahrt und vor allem freie Sicht, denn man muss ganz nahe an die Leitplanken ran und es muss wirklich überall passen. Zudem war ich in der letzten Hälfte der Strecke schon so nahe an ihm dran, dass ich wirklich nicht mehr so schnell fahren konnte, wie ich wollte. Das kommt noch mal dazu. Dann ist es ganz klar, dass es nicht reicht", so Vettel.

Ärger über Nakajima

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Auch Teamchef Christian Horner klagte: "Nakajima hat Sebastian viel Zeit gekostet." Doch ungeachtet dieser Enttäuschung will Vettel morgen voll angreifen: "Es ist ein langes Rennen, alles ist möglich, alles kann passieren. Trotzdem wollten wir heute ein bisschen weiter vorne sein, was uns nicht gelungen ist. Das ist ein bisschen schade. Warten wir mal ab, was morgen herauskommt", teilte er achselzuckend mit.

Was die Chancen des zweiten Fahrers angeht, so hielt sich Horner mit Kritik an Webber zurück. Offenbar geht Red Bull davon aus, dass der entzauberte Superqualifyer mehr Benzin an Bord hat als die direkten Gegner: "Mark", so Horner, "sparte in Q2 mit einer sehr guten Zeit einen Reifensatz, aber in Q3 nistete er sich am falschen Ende einer Zehntelsekunde ein. Wir glauben jedoch, dass er für morgen eine sehr gute Strategie hat."