Red Bull und Renault: In guten wie in schlechten Zeiten

Red-Bull-Teamchef Christian Horner erklärt, dass eine Trennung von Renault nie ernsthaft zur Debatte stand und lobt die Fortschritte bei der Zusammenarbeit

(Motorsport-Total.com) - Nach acht Weltmeistertiteln in vier Jahren musste Red Bull 2014 kleinere Brötchen backen. Der erfolgsverwöhnte Team wurde von Mercedes an der Spitze der Formel 1 abgelöst und musste sich mit nur drei Grand-Prix-Siegen von Daniel Ricciardo begnügen. Hauptursache dafür war der Antrieb von Renault, der zunächst extrem unzuverlässig war und leistungsmäßig hinter dem Aggregat von Mercedes hinterherhinkt.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Cyril Abiteboul, Christian Horner

Das Verhältnis von Red Bull und Renault hat sich wieder entspannt Zoom

Durch die Probleme mit dem Hybrid-Antrieb der Franzosen trübte sich das Verhältnis zwischen Red Bull und Renault vor allem in der ersten Saisonhälfte ein. Der Motorenhersteller musste sich auch öffentlich schwere Vorwürfe von Seiten Red Bulls anhören, teilweise stand sogar der Wechsel zu einem anderen Motorenpartner im Raum.

Wie Teamchef Christian Horner aber nun zugibt, war das nicht mehr als eine Drohkulisse. Ernsthafte Wechselgedanken habe Red Bull nie gehegt. "Nicht wirklich. Es ist recht einfach. Wir haben eine langjährige Partnerschaft mit Renault und haben mit ihnen viele Rennen gewonnen", sagt Horner im Interview mit 'Crash.Net'.

"Es wäre falsch jetzt auf einen Schlag all das Gute vergessen, was wir in den vergangenen vier oder fünf Saisons mit Renault erreicht haben", hält der Teamchef Renault auch in schlechten Zeiten die Treue - auch, weil sinnvolle Alternativen fehlen. "Mercedes würde uns niemals einen Antrieb geben und bei Ferrari wären wir auf ewig nur ein Kunde."

Also rauften sich Red Bull und Renault zusammen. Das Ergebnis war eine deutlich engere Anbindung des Formel-1-Team an die Antriebsentwicklung. "Wir haben uns für den harten Weg entschieden, bringen uns mehr ein und sind in die Organisation eingebunden. Viry und Milton Keynes sind recht eng zusammengerückt", sagt Horner.

Auch in anderen Bereichen hat Red Bull, die nun offizielles Werksteam von Renault sind, an Veränderungen mitgewirkt. "Die Management-Veränderung nach dem Sommer waren sehr positiv", sagt Horner. Mitte der Saison hatte der von Caterham zu Renault zurückgekehrte Cyril Abiteboul Jean-Michel Jalinier als Präsident der Sportabteilung abgelöst. "In anderen Aspekten übernehmen wir mehr und mehr Aufgaben bei Design und Simulation in Großbritannien und ergänzen damit die Arbeit von Renault in Viry", sagt Horner.