Red Bull Racing: Probleme überschatten Fortschritte

Der Horrorunfall von Liuzzi am Mittwoch und zahlreiche technische Probleme überschatteten die an und für sich gute Testwoche von Red Bull Racing

(Motorsport-Total.com) - Nach der katastrophalen Vorstellung in Imola forderte David Coulthard sein Team auf, endlich einen Zahn zuzulegen, weshalb den drei Testtagen dieser Woche in Silverstone besondere Bedeutung zukam. Zwar traten bei eher mäßigen Wetterbedingungen neuerlich zahlreiche Zuverlässigkeitsprobleme auf, doch der Speed des RB3 scheint tatsächlich etwas besser geworden zu sein.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Red Bull Racings Testwoche wurde von zahlreichen Problemen überschattet

Am heutigen Schlusstag gab Christian Klien als Fünfter mit nur rund einer Sekunde Rückstand auf die Wochenbestzeit von Giancarlo Fisichella ein ermutigendes Lebenszeichen von sich, auch wenn er wegen eines Motorschadens nur 42 Runden absolvieren konnte. Coulthard war um gut eine halbe Sekunde langsamer als sein österreichischer Teamkollege, erlebte dafür aber einen relativ reibungslosen Tag und spulte fast die doppelte Distanz Kliens ab.#w1#

Zuvor waren am Montag und Dienstag immer wieder Defekte im Motoren- und Getriebebereich aufgetreten, was insofern verwundert, als Red Bull Racing inzwischen ebenfalls über die neue Ausbaustufe des Ferrari-V8-Triebwerks verfügt, die vom deutschen Zulieferer 'Mahle' mit modifizierten Kolben ausgestattet wurde. Das österreichisch-britische Team scheint in Sachen Zuverlässigkeit jedenfalls noch nicht auf der sicheren Seite zu sein.

"Unter den oberflächlichen Problemen versteckt brachten diese drei Testtage wertvolle Daten." Christian Horner

Aber: "Unter den oberflächlichen Problemen versteckt brachten diese drei Testtage wertvolle Daten für uns, durch die wir uns im Rahmen der Weiterentwicklung im Verlauf der nächsten paar Rennen sicher steigern können", kündigte Teamchef Christian Horner an. "Die Probleme, die wir hatten, gehören zu einem Entwicklungsprogramm eben dazu, weil es unser primäres Ziel ist, mehr Performance aus dem Auto herauszuholen."

Negatives Highlight der Testwoche waren aber ohnehin nicht die verschiedenen technischen Defekte, sondern der schwere Abflug von Gastfahrer Vitantonio Liuzzi am Donnerstag: Der Italiener kam bei Becketts mit 275 km/h von der Strecke ab und zerlegte seinen RB3 an den dort stehenden Leitplanken. Immerhin entstieg er dem völlig zerstörten Wrack unverletzt, so dass er heute schon wieder für die Scuderia Toro Rosso ans Lenkrad greifen konnte.