Red Bull: Nur 24 Stunden auf der faulen Haut

Christian Horner ist stolz auf sein Red-Bull-Team, denkt einen Tag nach dem Saisonfinale aber schon wieder an das nächste Formel-1-Jahr

(Motorsport-Total.com) - Es ist noch nicht einmal 24 Stunden her, dass die Formel-1-Weltmeisterschaft 2011 in Brasilien zu Ende gegangen ist, da denken die Champions von Red Bull auch schon an nächstes Jahr: "Es ist wichtig, den Moment des Erfolgs zu genießen, aber 2012 ist nur einen Monat weg", weiß Teamchef Christian Horner.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner ist mit den Gedanken schon in der kommenden Saison

Feiern werde man nur "24 Stunden", grinst der Brite und ergänzt: "Es ist wichtig, den Erfolg zu genießen. Wir haben in Milton Keynes am 10. Dezember eine große Veranstaltung, wo wir zum ersten Mal beide Autos durch die Straßen von Milton Keynes fahren lassen, mit beiden Fahrern. Das ist eine Gelegenheit für die Teammitglieder und ihre Familien, die Autos in Aktion zu sehen. Aber natürlich konzentrieren wir uns schon stark auf 2012."

23 der letzten 40 Rennen gewonnen

Denn nach 2010 und 2011 soll 2012 das nächste WM-Double her. Außerdem hat Red Bull eine beeindruckende Erfolgsstatistik vorzuweisen, die man nicht trüben möchte: 23 der vergangenen 40 Rennen gewonnen, sogar bei 33 auf dem Podium gestanden - und mit Ausnahme von Abu Dhabi in jedem Grand Prix dieser Saison! Beim gestrigen Finale in Brasilien feierten Mark Webber und Sebastian Vettel sogar ihren dritten Doppelsieg 2011.

Obwohl die beiden WM-Titel diesmal früher feststanden als vor einem Jahr, wurden die Ressourcen nur unwesentlich früher auf das neue Auto gelenkt: "Wir haben bis zur karierten Flagge hier in Brasilien gepusht, waren da fest entschlossen", beteuert Horner. "Es gibt Lektionen, die wir noch heute gelernt haben und auf das nächstjährige Auto anwenden werden. Adrian (Newey; Anm. d. Red.) ist mit seinen Designs nie zu früh dran - das ist auch diesmal nicht anders."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Tatsache ist: Red Bull hat auch nach Vettels Titelgewinn in Japan nicht nachgelassen, sondern in drei von vier Rennen triumphiert. "Was diesen Titel so besonders macht, ist das Kaliber der Gegner, gegen die wir antreten. Deren Niveau ist so hoch", philosophiert Horner und sagt: "Beide Titel in dieser Art und Weise verteidigt zu haben, zeigt nur, dass wir 2011 in allen Bereichen ein stärkeres Team als 2010 waren."

Horner sieht noch Luft nach oben

Besser geht's nicht - oder etwa doch, Christian? "Ich bin mir sicher, dass wir uns mit Kontinuität weiter verbessern können", verneint er. "Das Team ist gewaltig motiviert. Natürlich wissen wir nicht, was die anderen Teams machen. Das Reglement ist einigermaßen stabil, aber es wird einem nichts geschenkt. Wir bleiben auf dem Boden, arbeiten hart und tauchen im nächsten Frühling in Melbourne hoffentlich mit einem konkurrenzfähigen RB8 auf."

Sebastian Vettel vor Mark Webber

Noch nie hat jemand so viele WM-Punkte geholt wie Sebastian Vettel 2011 Zoom

"Wir haben den Titel besser verteidigt, als wir ihn zum ersten Mal gewonnen haben", unterstreicht er. "Das Team hat sich in allen Bereichen weiterentwickelt, auch in denen, die man von außen nicht sieht. Zum Beispiel die Zuverlässigkeit: Obwohl wir heute ein Problem hatten, haben wir das Auto ins Ziel gebracht. Abgesehen vom Reifenschaden in Abu Dhabi hatten wir die perfekte Zuverlässigkeit. Das ist eine phänomenale Leistung."

Besonders stolz ist er aber auf den neuen Punkterekord in der Teamwertung, auch wenn man fairerweise ergänzen muss, dass das aktuelle Punktesystem erst seit 2010 gültig ist und die Geschichte dadurch verzerrt wird. Aber: "Wir haben in der Konstrukteurs-WM 650 Punkte gesammelt. Das ist unglaublich", findet Horner. "Hoffentlich können wir auf das, was wir erreicht haben, aufbauen und es nächstes Jahr anwenden."