• 15.10.2010 10:44

  • von Roman Wittemeier

Red Bull: Horner und sein "Luxusproblem"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner über den teaminternen Zweikampf und die gedämpften Erwartungen für die Rennen in Südkorea und Abu Dhabi

(Motorsport-Total.com) - Bei noch drei ausstehenden Rennen ist man bei Red Bull in einer komfortablen Situation. Der RB6 gilt als stärkstes Auto im Feld, Mark Webber führt die Gesamtwertung an und Sebastian Vettel hat nach seinem Japan-Sieg nach wie vor gute Chancen. Zwei heiße Eisen im Feuer bedeuten allerdings auch die doppelte Chance, sich die Finger zu verbrennen. Die Erinnerungen an den Istanbul-Crash der beiden Piloten sind noch längst nicht verblasst.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Sebastian Vettel

Mark Webber und Sebastian Vettel kämpfen mit gleichen Waffen um die WM

"Ganz leicht ist meine Position dieses Jahr nicht", sagt Teamchef Christian Horner in der 'Auto Bild Motorsport' (jetzt abonnieren!) über den Balanceakt mit zwei Toppiloten im WM-Kampf. "Das ist ein Luxusproblem. Aus Teamsicht ist es fantastisch, dass wir zwei starke Fahrer haben, die um die WM kämpfen. Es ist auch klar, dass zwischen zwei Piloten, die um die wichtigste Meisterschaft im Rennsport fahren, eine gewisse Spannung herrscht. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass sich keiner benachteiligt fühlt."

Vettel kann sich über mangelnde Unterstützung im Team sicherlich nicht beklagen, allerdings wünschte sich Webber mehr Rückhalt. Gestützt wird der Wunsch von Ex-Renault-Teamchef Flavio Briatore. "Was soll er als Marks Manager denn sonst sagen? Meine Antwort lautet ganz klar: Nein", reagiert Horner. "Natürlich hätte Flavio es lieber, wenn wir den Ferrari-Weg gingen, nur auf einen Fahrer setzen würden. Das wäre aber falsch. Das Einzige, was wir von ihnen fordern, ist, dass sie sich nicht gegenseitig im Weg stehen."

Red Bull geht aus Sicht der Konkurrenz als klarer Favorit in die verbleibenden Läufe. "Ich verspreche: Wir als Team greifen nicht ein in den WM-Kampf der beiden", meint Horner. Er schränkt ein: "Es kommen jetzt auch noch einige Strecken, die Ferrari und McLaren besser liegen als uns. Gerade das Finale in Abu Dhabi macht mir Sorgen. Da war McLaren letztes Jahr schon stark, als sie ein viel schlechteres Auto hatten als wir. Wir haben nun mal einen ziemlich krassen PS-Nachteil. Der könnte in Abu Dhabi und vielleicht in Korea einiges ausmachen."