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  • 07.10.2001 17:08

  • von Fabian Hust

Red Bull-Chef will Arrows-Team übernehmen

Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz will das Arrows-Team aufkaufen und aus ihm ein amerikanisches Nationalteam machen

(Motorsport-Total.com) - Seit Monaten war es nur ein Gerücht, jetzt will Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz seinen Traum in die Wirklichkeit umsetzen und in der Formel 1 ein "Red Bull All America Team" aufbauen, um mit ihm seinen milliardenschweren Energy-Drink vor allem in den USA besser vermarkten zu können. Das kündigte der Österreicher in einem Interview mit dem österreichischen Nachrichtenmagazin 'Format' an. Ein Drittel des Gesamtumsatzes in Höhe von 1.1 Milliarden Euro generiert Red Bull derzeit in den USA.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Dietrich Mateschitz will ein "Red Bull All America Team" aufbauen

Um das Vorhaben verwirklichen zu können, will der Firmenchef des in Fuschl, in der Nähe von Salzburg, angesiedelten Unternehmens das Arrows-Team übernehmen, das er seit Anfang der Saison bereits finanziell unterstützt. Arrows ist seit 1978 in der Formel 1 und hält den traurigen Rekord von 370 Starts ohne einen einzigen Sieg. Teamchef Tom Walkinshaw, der das Team 1996 kaufte, kann nun hoffen, dass Arrows zu einem konkurrenzfähigeren Team wird.

Einen Teil des Geldes für die Kaufsumme erhofft sich Mateschitz aus dem Verkauf seiner Sauber-Anteile zu erhalten, denn wie er ankündigt, gehen er und Teamchef Peter Sauber nach vielen Jahren der Zusammenarbeit zum Jahresende getrennter Wege. Rund 36 Millionen Euro erhofft sich Mateschitz vom Verkauf seiner 64 Prozent Anteile.

Spätestens 2003 soll das "Red Bull All America Team" stehen, davor gibt es einiges an Vorarbeit zu erledigen. So will man den ab der nächsten Saison verwendeten Cosworth-Motor gerne in Ford oder General Motors umtaufen und man ist auf der Suche nach großen amerikanischen Sponsoren.

Viel bedeutender ist aber die Tatsache, dass Dietrich Mateschitz unbedingt auch einen Amerikaner im Cockpit haben möchte: "Natürlich sollen auch die Fahrer aus den USA stammen. Deshalb werden wir demnächst einen Fahrerwettbewerb durchführen." Klar ist, für die Saison 2002 wäre der Platz von Enrique Bernoldi noch zu haben, doch scheint es realistischer, dass erst 2003 ein Amerikaner im Auto sitzen wird. Das wird übrigens von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone begrüßt, der in dem "Red Bull All America Team" die Chance sieht, die Amerikaner für die "europäische" Formel 1 mehr zu begeistern.