• 05.10.2001 17:42

  • von Fabian Hust

Arrows 2002: Komplett neu entworfene Front

Arrows hat aus den Macken des A22 gelernt und wird dem A23 eine dem aktuellen Ferrari ähnliche Frontpartie verleihen

(Motorsport-Total.com) - Für das Arrows-Team gab es in den letzten Monaten viel Arbeit. Der A22 war in diesem Jahr nicht mehr ein so extrem aerodynamisch effizientes Fahrzeug gewesen wie im letzten Jahr, als man trotz eines deutlichen PS-Mankos auf den Geraden meistens das schnellste Team war. Man hatte versucht, für das diesjährige Auto mehr Abtrieb zu finden, da schon der A21 auf engen Strecke nicht funktioniert hatte. Dabei büßte man den extrem niedrigen Luftwiderstand ein.

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Arrows setzte in diesem Jahr auf eine konventionelle Nasenform

Im Verlaufe der Saison hat sich aber gezeigt, dass auch der A22 über nicht genügend Abtrieb verfügt, und hier im speziellen auf der Vorderachse, was das Auto stark untersteuern ließ. Arrows war eines jener Teams, dem die Anpassung des Autos an das neue Reglement nicht besonders gut geglückt ist. Im Gegensatz zu McLaren-Mercedes, wo man den fehlenden Grip auf der Vorderachse nach ein paar Rennen gefunden hatte, war dem A22 die unangenehme Macke nicht mehr auszutreiben.

"Wir werden eine komplette neue Front an unserem Auto haben", verrät Jos Verstappen auf seiner Homepage und fügt hinzu: "Der nächstjährige Motor hat eine Menge mehr PS als der diesjährige Motor, das führt zu großen Veränderungen im Design. Die komplette Front des Autos wurde neu entworfen. Dort entstanden in diesem Jahr unserer Probleme und deshalb musste eine Radikalkur beschlossen werden. Der neue Windkanal ist dabei ein großer Vorteil. Er zeigte uns die Fehler des A22 auf und diese wollen wir jetzt bei dem neuen Auto ausmerzen."

Der neue Motor wird kleiner sein als der bisherige Asiatech-Motor, aus diesem Grund wird das Heck schmaler und niedriger ausfallen, man wird mehr Möglichkeiten haben, im Heckbereich mehr Abtrieb zu finden, ohne Kompromisse beim Luftwiderstand eingehen zu müssen. Den neu gefundenen Abtrieb wird man an der Frontpartie ebenfalls finden müssen, um das Auto nicht aus der Balance zu bringen. Ferner wird man den in diesem Jahr fehlenden Abtrieb im vorderen Bereich des Autos finden müssen.

Dabei wird sich Arrows an dem Auto orientieren, das in diesem Jahr an der Vorderachse den meisten Abtrieb generierte: Dem Ferrari F2001, der auf engen Strecken fast unschlagbar war. "Arrows wird nicht das einzige Team sein, das sich an dem Konzept mit der heruntergezogenen Nase von Ferrari orientiert, auch andere Teams werden diese Idee aufgreifen, auch wenn derzeit die Entwürfe des A23 mit jenen des F2001 zum Verwechseln ähnlich sind, was bei den anderen Teams wohl nicht überall derart extrem der Fall sein wird", so ein Insider gegenüber F1Total.com.

Arrows muss in der Tat dringend das Auto verbessern, will man den Leistungssprung im Motorbereich auf dem Asphalt umsetzen. Bisher rangiert Arrows mit einem mageren WM-Punkt auf dem enttäuschenden zehnten WM-Rang. Analysiert Heinz-Harald Frentzen nüchtern die Leistungen von Arrows und Prost in diesem Jahr, so müsste er bei Prost bleiben. Das sagt bereits alles aus...