• 07.10.2001 14:03

  • von Fabian Hust

BMW-Williams blickt optimistisch nach Japan

Auch wenn Suzuka eine eher enge Strecke ist, sollte der BMW-Williams in Japan konkurrenzfähig sein

(Motorsport-Total.com) - Die Rennstrecke von Suzuka, wo am 14. Oktober das Finale der Formel-1-Weltmeisterschaft 2001 stattfindet, war in der Vergangenheit häufig Schauplatz großartiger Duelle und Titelentscheidungen. 1987, beim ersten Grand Prix in Suzuka, gewann Nelson Piquet mit Williams seinen dritten WM-Titel.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher gewann in Japan 1996 die Formel Nippon

Noch frischer ist Teamchef Frank Williams das Rennen von 1994 in Erinnerung: Damals gewann Damon Hill gegen Michael Schumacher in einem wegen heftigen Regens unterbrochenen Rennen, zog dadurch in den Punkten gleich mit Schumacher und hielt den Titelkampf offen bis zum Finale in Adelaide.

Damon Hills Sieg 1994 war der zweite von dreien für Williams in Japan und der erste von zweien für Hill. Das BMW-Williams-Team hofft auch 2001 auf ein ereignisreiches Rennen, wenngleich man auf ein Erdbeben im Training wie im Vorjahr gerne verzichten möchte.

Ralf Schumacher: "Suzuka ist meine Lieblingsstrecke im Formel-1-Kalender und gleichzeitig eine der schwierigsten. Es ist nicht leicht, dort schnell zu sein, man muss den Kurs wirklich gut kennen. Ich finde es sehr positiv, dass der Sicherheitsstandard für dieses Jahr noch einmal verbessert wurde. In meinen Augen ist der einzige Nachteil von Suzuka, dass es sehr schwierig ist, zu überholen und es dafür nur eine Stelle gibt. Ich komme gerne wieder nach Japan, wo ich 1996 die Formel-Nippon-Meisterschaft gewonnen habe, und hoffe auf ein besseres Ergebnis als zuletzt in den USA."

Juan-Pablo Montoya: "Die beiden CART-Rennen, die ich bislang in Japan gefahren bin, hätte ich fast gewonnen. Das war allerdings in Motegi und nicht in Suzuka. Japan ist interessant und hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Ich freue mich auf Suzuka - man hat mir gesagt, es ist eine klasse Rennstrecke mit tollen Kurven. Ich hoffe, ich erziele dort ein gutes Resultat."

Sam Michael, Chefingenieur: "Suzuka ist eine der aufregendsten Strecken der Saison, etwa auf einem Level mit Spa. Die schnellen, fließenden Kurven zu Beginn der Runde in Kombination mit einer Haarnadel, einer Schikane und der berüchtigten Hochgeschwindigkeitskurve 130R stellen große Ansprüche an die Fahrer. Einen Rhythmus zu finden, ist sehr wichtig, um in Suzuka schnell zu sein. Der Kurs erfordert normalerweise maximalen Abtrieb und eine besonders steife Abstimmung für eine stabile Straßenlage bei hohen Geschwindigkeiten. Die Bremsen sind vor der Haarnadel und der Schikane besonders wichtig. Michelin hat zwar noch keine Formel-1-Erfahrung in Suzuka, verfügt aber doch über Streckenkenntnisse und plant einen weiteren Entwicklungsschritt bei der Reifenkonstruktion und -mischung. Motorleistung ist wichtig, damit man steile Flügeleinstellungen fahren kann. Dieser Aspekt erschwert das Überholen, obwohl es eingangs der Schikane dazu eine gute Gelegenheit gibt. Durch den Nachteil eines vollgetankten Autos und den Reifenverschleiß ist normalerweise eine Zwei-Stopp-Rennstrategie sinnvoll."

Dr. Mario Theissen, BMW-Motorsport-Direktor: "Wir blicken schon jetzt auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück. Vier Siege, vier Polepositions und sieben schnellste Rennrunden im zweiten Jahr unseres Formel-1-Engagements, das ist erheblich mehr als wir erwarten durften. Nun hoffen wir, dass wir die Saison auch noch mit einem guten Rennergebnis abschließen können. Bezüglich der Motorleistung sind wir für Suzuka gut gerüstet."