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Rechtsstreit um Indy-Fiasko vorerst beendet
15 Tage vor dem Grand Prix der USA 2006 ist das 2005er-Fiasko zumindest rechtlich vorerst ausgestanden - Sammelklage wurde vom Gericht abgewiesen
(Motorsport-Total.com) - Fast ein Jahr ist es her, dass wegen ungeeigneter Michelin-Reifen und eines damit verbundenen Sicherheitsrisikos nur die sechs Bridgestone-Autos am Grand Prix der USA teilnehmen konnten, was damals einen gewaltigen Aufschrei nach sich zog. Inzwischen sind jedoch auch die juristischen Spätfolgen zumindest vorerst abgehakt.

© xpb.cc
In genau 15 Tagen steigt der erste Grand Prix der USA seit dem Skandalrennen
Unmittelbar nach dem Skandal hatten Anfang Juli 2005 die beiden Anwälte Henry Price und William Bock III. im Namen ihrer Mandanten insgesamt zehn Sammelklagen gegen die Veranstalter in Indianapolis, Bernie Ecclestones 'Formula One Management' und Michelin eingereicht. Gefordert wurde zusätzlich zur ohnehin von Michelin getragenen Rückvergütung der Eintrittskarten eine umfassende Entschädigung für Anreise-, Hotel- und Verpflegungskosten. Diese Forderungen wurden nun jedoch von Bezirksrichterin Sarah Evans Barker in erster Instanz abgewiesen.#w1#
In der zwölfseitigen Urteilsbegründung heißt es unter anderem, dass Michelin nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe. Außerdem seien derartige Vorfälle ein Risiko, welches jedem Käufer einer Eintrittskarte bewusst sein müsse, schließlich könne es auch in anderen Sportarten zu vergleichbaren Situationen kommen, zum Beispiel wenn sich Sportler verletzen. Dennoch kündigte Price gegen das Urteil Berufung an. Seiner Meinung nach handelt es sich bei den von seinen Mandanten erworbenen Eintrittskarten um einen Vertrag - und die Geklagten seien vertragsbrüchig geworden.
15 Tage vor dem Grand Prix der USA 2006, der von besonderer Bedeutung ist, weil es Streckenbetreiber Tony George vom Erfolg der Veranstaltung abhängig machen will, ob er seinen auslaufenden Grand-Prix-Vertrag mit Ecclestone verlängern wird oder nicht, ist das Fiasko aus dem Vorjahr damit zumindest rechtlich vorerst ausgestanden - sehr zur Genugtuung des 'Indianapolis Motor Speedways': "Wir freuen uns über diese Entscheidung. Dass diese Sache jetzt hinter uns liegt, ist eine große Erleichterung", ließ Streckensprecher Ron Green ausrichten.
Auch bei Michelin begrüßte man das Urteil: "Wir sind sehr zufrieden mit der Entscheidung von Richterin Barker", gab Michael Fanning, Vizepräsident des französischen Reifenherstellers in Nordamerika, zu Protokoll. Michelin erstattete ja allen Fans, die im Vorjahr beim Rennen in Indianapolis waren, ihr Eintrittsgeld zurück, stellte außerdem 20.000 Gratiskarten für den diesjährigen Grand Prix zur Verfügung. Außerdem sind zahlreiche PR-Veranstaltungen geplant, um die vergrämten Amerikaner am Rennwochenende wieder zu mobilisieren.

