• 20.09.2002 15:50

  • von Marcus Kollmann

"Raubkatzen" wollen in Amerika weitere Punkte sammeln

Ermutigt durch die gute Performance in Monza, hat man sich zum Ziel gesetzt beim US-Grand Prix Platz 6 der Konstrukteure zu verteidigen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem überaus erfolgreichen Rennwochenende im italienischen Monza freut sich das Jaguar-Team nun auf den 16. WM-Lauf. Auf dem Indianapolis Motor Speedway möchte man eine genauso gute Leistung abliefern wie im letzten Grand Prix. Da Eddie Irvines dritter Platz in Monza dem Team vier WM-Punkte bescherte, es damit auf Platz 6 bei den Konstrukteuren katapultierte und Sauber auf Platz 5 nur drei WM-Zähler mehr zu Buche stehen hat, wollen die "Raubkatzen" auf amerikanischem Boden vor allen Dingen so viele Punkte wie möglich sammeln. Vorbereitend auf den vorletzten Grand Prix der Saison 2002 testete man diese Woche drei Tage lang auf dem Circuit de Catalunya.

Titel-Bild zur News: Jaguar R3B

Ist der Jaguar auch in Indianapolis wieder stark genug für Punkte?

"Monza war ein unglaubliches Rennen", ist Eddie Irvine noch immer begeistert davon den Jaguar R3B auf Platz 3 ins Ziel gebracht zu haben. "Ich plane einen Teil dieser guten Gefühle mit nach Indy zu nehmen. Das Team hat durch diesen Erfolg einen Motivationsschub bekommen. Ich konnte im letzten Jahr als Fünfter die Ziellinie überqueren. Da sich unser Auto seither aber drastisch verändert hat, wird es ein ganz anderes Rennen werden. Das Team ist natürlich auf Grund der Beanspruchungen der Bremsen und des Motors etwas besorgt, welche ähnlich gefordert werden wie in Monza, doch nach unserer letzten Performance können wir ermutigt in das Rennwochenende gehen."

Der Nordire weiter: "Bei nur noch zwei zu fahrenden Rennen, werde ich natürlich alles versuchen, sodass wir Platz 6 bei den Konstrukteuren verteidigen oder vielleicht sogar Platz 5 erreichen können. Was die Strecke angeht, so ist die Abstimmung des Autos nicht einfach, denn für das Infield benötigt man viel Abtrieb, während man für die mit 20 Sekunden längste Vollgaspassage nur wenig braucht. Ich denke, dass das Rennen genauso anstrengend wie die letzten beiden werden wird, doch es ist an der Zeit, dass wir für unsere Bemühungen belohnt werden. Ich hoffe, dass wir Punkte holen können, denn das Potenzial dazu besitzen wir."

Pedro de la Rosa hofft derweil, dass er in Amerika auch das 73 Runden lange Rennen am Sonntag zu Ende fahren können wird, denn in Italien blieb ihm die Zielankunft auf Grund eines Rennunfalls mit Sauber-Pilot Felipe Massa verwehrt. Um das unschöne Ende seines Rennens schnell zu vergessen, stürzte sich der Spanier mit voller Motivation in die Testarbeit in dieser Woche.

"Nach dem für mich frustrierenden Rennen in Monza testete ich in Barcelona, wo wir an der Abstimmung arbeiteten und Reifentests durchführten. Für den US-Grand Prix haben wir zwar keine neuen Teile im Gepäck, doch wir wissen seit dem letzten Rennwochenende ja, dass wir ein gutes Paket besitzen. Der Indianapolis Motor Speedway ist eine Strecke die ich mag und ich freue mich, nun, nachdem unsere Leistungsfähigkeit besser ist, besonders auf Indy und das Rennen", ist Pedro de la Rosa, der letztes Jahr als Zwölfter die schwarz-weiß-karierte Flagge gesehen hatte, voller Vorfreude.

"Monza war ein fantastisches Wochenende für uns", sagt Teamchef Niki Lauda. "Der dritte Platz hat das Team motiviert und ist eine Belohnung für die die ganze Saison geleistete harte Arbeit. Indianapolis, oder ?The Brickyard?, unter welchem Namen die Strecke auch bekannt ist, ist ziemlich ähnlich zu Monza und Spa. Deshalb gibt es keinen Grund warum wir dort nicht konkurrenzfähig sein sollten. Die Steilwandkurve führt auf eine lange Gerade und die Motoren werden mit 20 Sekunden Vollgasanteil hier am stärksten belastet. Aber nicht nur die Motoren und Bremsen werden gefordert, sondern auch in punkto Fahrzeugabstimmung ist die Strecke anspruchsvoll. Auf Grund des letztjährigen Ergebnisses, als Eddie als Fünfter ins Ziel kam, und nach dem letzten Rennen, sind wir wesentlich besser auf den kommenden Grand Prix vorbereitet als dies zuletzt der Fall war. Unser Auto wurde seit Monza nicht mit neuen Teilen verbessert und eine gute Zuverlässigkeit, wie wir sie in den letzten Rennen gesehen haben, wird wichtig sein. Ich weiß, dass Eddie und Pedro jetzt viel glücklicher mit der Balance des R3 sind. Angesichts der Vielzahl an Veränderungen am Auto ist der größte und bedeutendste Nutzen der Verbesserungen aber darin zu sehen, dass wir für unser nächstjähriges Auto, den Jaguar R4, nun einen ordentlichen Benchmark haben."