• 20.09.2002 14:40

Honda hofft auf gute Leistung beim US-Grand Prix

Der Motorenpartner von BAR und Jordan ist ermutigt vom Ergebnis des letzten Rennens und hofft auf weitere WM-Punkte

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Amerika nimmt Honda zum dritten Mal seit seiner Rückkehr in die Formel 1 im Jahr 2000 an einem Rennen auf dem berühmten Indianapolis Motor Speedway teil.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis im BAR004

Panis holte in Monza für sich, sein Team und Honda einen WM-Punkt

Es ist ein wichtiges Rennen für Honda, da Amerika heute den größten globalen Absatzmarkt des japanischen Herstellers bildet. Wie überall auf der Welt hat der Motorsport auch in den Vereinigten Staaten eine wichtige Rolle bei Hondas Erfolgen gespielt. Hondas Motortechnik dominierte in der letzten Zeit die ChampCar-Serie, was der Hersteller dadurch belegt, dass die Fahrer- und Herstellerwertung zwischen 1996 und 2001 insgesamt zehnmal gewonnen wurde. Nach den großen Erfolge bei den CART-Rennen denkt Honda jetzt an spannende, neue Herausforderungen in der aufkommenden Indy Racing League.

Hondas Formel 1-Erfolge in Nordamerika lassen sich bis zum ersten Grand Prix-Sieg 1965 zurückverfolgen, als Richie Ginther den Großen Preis von Mexiko gewann. Aus gutem Grund ist der Kalifornier heute eine legendäre Persönlichkeit in Hondas ruhmreicher Formel 1-Geschichte.

Hondas Interesse an Nordamerika begann schon 1959, also sechs Jahre vor seinem ersten Grand Prix-Sieg, als der Hersteller eine Motorrad-Niederlassung in den USA gründete. Zwanzig Jahre später begann Honda mit der Herstellung von Motorrädern vor Ort, und 1982 war Honda der erste japanische Hersteller, der Personenkraftwagen in Nordamerika produzierte. 1986 begann Honda mit der Produktion von Automobilen in Kanada und blieb damit seinem Konzept treu, Produkte dort zu erzeugen, wo eine große Nachfrage herrscht. Das Unternehmen produziert heute in Nordamerika über eine Million Automobile pro Jahr und plant, seine Produktionskapazität in dieser Region bis 2003 auf 1,18 Millionen Automobile zu erweitern.

Die Beziehungen zum örtlichen Markt und der örtlichen Industrie sind durch die Beschaffung von Teilen von örtlichen Lieferanten und die Entwicklung von Modellen gestärkt worden, die speziell für den nordamerikanischen Markt bestimmt sind. Honda ordert heute über 90 Prozent der benötigten Teile bei örtlichen Firmen, und sein Netzwerk lokaler Lieferanten besteht aus über 400 Unternehmen. Honda begann im Jahr 1987 mit dem Export. Hondas Automobil-Exporte von Nordamerika aus belaufen sich auf über 500.000 Einheiten.

Da der Schutz der Umwelt ein integraler Bestandteil von Hondas Firmenpolitik ist, engagiert sich das Unternehmen auch in den Vereinigten Staaten aktiv in allen Umweltangelegenheiten. 1973 brachte der Hersteller einen Civic auf den Markt, der mit einem CVCC-Motor ausgestattet war. Dieser Motor erfüllte nicht nur die von der amerikanischen Abgasgesetzgebung festgelegten Werte - die seinerzeit strengsten der ganzen Welt -, sondern wurde von der 'United States Academy of Science' als sauberster Motor der Welt bezeichnet. Heute qualifizieren sich schon über 80 Prozent der Honda-Fahrzeuge für den Status 'Low Emissions Vehicle' (LEV), 'Ultra Low Emissions Vehicle' (ULEV) oder 'Super Ultra Low Emissions Vehicle' (SULEV) im Rahmen der weltweit strengsten Normen, die vom Bundesstaat Kalifornien festgelegt wurden.

Hondas jüngste Rennerfolge in den Vereinigten Staaten sind hauptsächlich auf die Aktivitäten und Tätigkeiten der 1993 gegründeten 'Honda Performance Development'-Abteilung auf dem CART-Sektor zurückzuführen. Honda hat seit Beginn seiner Teilnahme im Jahr 1994 über 60 Rennen gewonnen, darunter auch vier CART-Herstellermeisterschaften. Der Honda Turbo V-8 hat den letzten sechs Gewinnern der 'CART World Series' zum Sieg verholfen.

Nachdem man beim Großen Preis von Italien zum ersten Mal in dieser Saison alle vier Honda-Piloten ins Ziel brachte, einen WM-Punkt holen konnte und eine leistungsstärkere Motorenausbaustufe zur Verfügug stellte, hofft man nun natürlich auch beim US-Grand Prix gut abzuschneiden.

"Die Ergebnisse beim Großen Preis von Italien, wo alle vier Honda-Rennwagen das Ziel erreichten, haben uns ermutigt", erklärt Shuhei Nakamoto. Der Leiter des Renn- und Testteams der Honda Racing Development-Abteilung weiter: "Jetzt freuen wir uns alle auf die einzigartigen Herausforderungen von Indianapolis, der Rennstrecke mit dem zweitlängsten Vollgasabschnitt der Saison - jetzt, wo die meisten Fahrer Eau Rouge in Spa durchfahren können, ohne abzuheben."