• 07.02.2004 16:51

  • von Fabian Hust

Rampf: Kimi ist Michaels einziger wirklicher Gegner

Saubers Technischer Direktor Willy Rampf über die Verbesserungen am C23 und den kommenden Kampf um den WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Willy Rampf, "Schweizer Import" aus Bayern, ist bei Sauber der Technische Direktor. Der C23 muss für das Team von Peter Sauber ein Schritt nach vorne werden. Eine Schlüsselrolle soll dabei die Chance spielen, die sich durch die Ein-Motoren-Regel bietet. Bisher musste Sauber immer mit den Ferrari-Motoren des Vorjahres vorlieb nehmen. In diesem Jahr ist das gar nicht möglich, weil der Motor ein komplettes Rennwochenende überstehen muss.

Titel-Bild zur News: Willy Rampf

Willy Rampf sieht Michelin momentan im Vorteil

Also erhalten die Hinwiler das aktuelle Ferrari-Triebwerk: "Unser Ferrari-Motor ist prinzipiell so stark, wie der, den Ferrari selbst in Melbourne einsetzt", verrät Rampf gegenüber 'sport1'. In diesem Jahr verzichtet Sauber auf den Einsatz eines eigenen Getriebes, stattdessen setzt man auch hier auf die Technik aus Maranello. Von einem "Quantensprung" will Rampf auf diesem Gebiet nicht sprechen, waren die Sauber-Getriebe seiner Meinung nach auch immer sehr gut: "Aber wir hätten diese Baugröße auf Anhieb nicht realisieren können."#w1#

Einige Teams beschwerten sich beim Automobilweltverband FIA, der Sauber sei eine (verbotene) Kopie des letztjährigen Ferrari. Für Rampf ist es aber logisch, dass sich die Autos ähneln: "Wir haben Motor und Getriebe übernommen und versucht, unser Fahrzeugkonzept anzulehnen. Wir fahren ja auch die gleichen Reifen und Ferrari ist führend in der Reifenentwicklung." Gerade im Heckbereich konnte man einen großen Sprung nach vorne machen, da das neue Auto "wesentlich kompakter" geworden ist.

Bis neue Teile erstmals im eigenen Windkanal getestet werden können, streicht übrigens noch ein wenig Zeit ins Land, da man bis Ende Februar noch dabei ist, den Tunnel zu kalibrieren: "Im Innern des Kanals wird gemessen, ob die Luftströmung linear und die Druckverteilung richtig ist", erläutert Rampf. Dann beginnt die Arbeit an neuen Teilen. Wie im letzten Jahr will Sauber bis zum letzten Rennen der Saison das Auto weiterentwickeln.

Mit Spannung beobachtet Rampf die Konkurrenz und sieht derzeit einen Vorteil für die Michelin-Teams: "Man sieht ja, dass Michelin derzeit die Nase vorn hat. Aber wir sind schon zuversichtlich, dass Bridgestone noch einen großen Entwicklungsschritt machen wird." Dennoch glaubt der Deutsche, dass Schumacher den Titel an Räikkönen verlieren könnte: "Ich persönlich halte sehr viel von Kimi Räikkönen. Für mich ist er der einzige Fahrer, der Schumacher wirklich Konkurrenz machen kann."