• 02.08.2007 16:08

  • von Harry Miltner

Ralf Schumacher: Zum Rennfahrer geboren

Ralf Schumacher im Porträt: Wie er als kleiner Junge zum Motorsport kam und warum er heute immer noch in die Formel 1 verliebt ist

(Motorsport-Total.com) - Toyota-Pilot Ralf Schumacher gehört auch nach zehn Jahren in der Formel 1 zu den Schnellsten seiner Zunft. Mit dem Toyota-Team hat der Deutsche einen Partner, der ihn auch im 30. Jahr seiner Rennfahrerkarriere jugendlich fit hält - und ein Ende seiner bisher schon beeindruckenden Karriere ist nicht in Sicht.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher wird eigenen Angaben nach auch 2008 Formel 1 fahren

Schumacher kam in Hürth zur Welt und wuchs wie sein Bruder Michael im nahe gelegenen Kerpen auf - übrigens nur wenige Kilometer von der heutigen Toyota-Fabrik in Köln entfernt. Schon bald übte auch er sich in dem, was einmal Familientradition werden sollte: im Rennfahren. Rasch entwickelte er eine Leidenschaft für Geschwindigkeit.#w1#

Als Knirps im Kart

"Motorsport war immer Teil meines Lebens, lange bevor ich bewusst nachdenken konnte. Denn schon mit zweieinhalb Jahren fuhr ich zum ersten Mal Kart", erinnert sich der heute 32-Jährige. Schumachers Talent war augenscheinlich, denn er kam bereits in seinem ersten Rennen aufs Podium: "Meine erste Klubmeisterschaft bestritt ich mit vier. Dann kam ich in die Formel Junior, weil jemand krank war, und wurde auf Anhieb Zweiter. Danach bekam ich viel Unterstützung und es ging rasch voran."

Das war aber erst der Anfang von seinem Weg nach ganz oben, und anders als die meisten Formel-1-Piloten war er nicht das einzige Familienmitglied auf dem Sprung in die Eliteklasse. Schumacher wollte nicht nur Formel 1 fahren, sondern dort vor allem gegen seinen Bruder Michael kämpfen. Die Formel 1 schien zunächst ein nahezu unerfüllbarer Traum für ihn. "Niemand hielt es damals für möglich - ich als 18- oder 19-Jähriger schon gar nicht. Es war für mich auch etwas schwieriger, weil ich der jüngere Bruder war. Keiner konnte sich zwei Brüder in der Formel 1 vorstellen, aber es geschah dann wirklich", erinnert er sich.

Schumacher schaffte es am Ende aber - und der Rest ist Geschichte. Mit sechs Grand-Prix-Siegen hat er sich bereits in den Ranglisten verewigt und er versucht, in seinem dritten Jahr bei Toyota noch mehr Erfolge zu holen.

Freizeit ist Gold wert

Aber in seinem Leben gibt es noch mehr als nur schnelle Autos zu fahren. Schumacher lebt mit seinem fünfjährigen Sohn David und seiner bildhübschen Frau Cora im österreichischen Hallwang bei Salzburg und versucht so oft es geht, der Hektik des Formel-1-Zirkuses zu entkommen.

Freizeit ist für jeden Piloten wertvoll und Schumacher versucht sie zu nützen, um Skifahren zu gehen, Golf zu spielen und viel, viel Zeit mit seiner Familie zu verbringen: "Ich liebe meinen Job, ich liebe was ich im Motorsport mache. Aber Erholung ist ein Schlüsselfaktor in meinem Job. Natürlich ist es manchmal hart, aber mein Sohn kennt die Situation nur so, ist damit aufgewachsen. Natürlich ist er nicht glücklich, wenn ich gehe, aber inzwischen mag er Motorsport und das macht die Sache leichter. Dasselbe gilt natürlich auch für meine Frau. Aber ich werde nicht 50 Jahre hier herumfahren, also ist das nicht wirklich ein Problem."

Die Unterstützung von Charity-Initiativen ist ihm ebenso ein Anliegen und er unternimmt immer wieder Reisen, wie jene im März nach Indien, wo er ein Zentrum für sozial isolierte Kinder von Leprakranken besuchte.

Rennfahren im Blut

Viel Zeit muss der Deutsche in Fitnesstraining investieren, um perfekt für seinen Job vorbereitet zu sein, und auch für Veranstaltungen der Teampartner und -sponsoren.

Aber Rennfahren liegt ihm einfach im Blut und mit Toyota hat er den richtigen Partner gefunden. Schumacher ist besonders vom "gesunden Langzeitplan des großen Konzerns hinter dem Team" angetan: "Unser Team ist ein echtes Team, wo viel Wert auf Teamgeist und Zusammenarbeit gelegt wird. Außerdem macht es großen Spaß, hier zu arbeiten."

Schumacher ist generell ein sehr spaßiger Zeitgenosse, aber wenn er sein Visier heruntergeklappt hat, dann ist er derselbe leidenschaftliche Racer, der vor rund 30 Jahren seine ersten Gehversuche im Kart unternahm...