• 25.07.2004 12:35

Ralf Schumacher zeigt Kämpfernatur

Ralf Schumacher will für ein frühes Comeback auf die Zähne beißen und schielt schon ein wenig in Richtung Toyota

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Rücken schmerzt noch, doch für sein schnelles Comeback in der Formel 1 will Ralf Schumacher auf die Zähne beißen. "Mein persönlicher Wunsch ist es, in drei Wochen beim nächsten Rennen in Ungarn wieder dabei zu sein. Den Schmerz werde ich schon aushalten", erklärte der verletzte BMW-Williams-Pilot und gab sich bei seiner Stippvisite vor dem Großen Preis von Deutschland am Hockenheimring als unverwüstliche Kämpfernatur.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher und Sid Watkins

Ralf Schumacher hofft, dass ihm Formel-1-Arzt Sid Watkins bald grünes Licht gibt

Es scheint, als wolle "Schumi II" nach seinem schweren Unfall am 20. Juni in Indianapolis nicht nur mit aller Macht ins Cockpit zurückkehren, sondern auch endgültig seinen Ruf als allzu sensibler Rennfahrer ablegen. "Ich habe keine Angst. Nach dem Unfall habe ich nie darüber nachgedacht, aufzuhören", betonte der 29-Jährige. Zuvor hatte er bei Bruder Michael vorbeigeschaut, um sich für dessen Zuspruch zu bedanken: "Michael hat mich täglich am Telefon aufgebaut. Das hat mir geholfen."#w1#

Nicht zuletzt dank des Rekordweltmeisters als Seelentröster heißt die Devise "Gas geben - und zwar je eher desto besser". "Wäre es gesundheitlich möglich gewesen, wäre ich schon am Hockenheimring wieder gefahren", sagte Ralf Schumacher und entkräftete zugleich Spekulationen, wonach Teamchef Frank Williams den Deutschen nach Bekanntwerden seines Wechsel 2005 zu Toyota eigentlich nicht mehr einsetzen wollte: "Mein Start in Ungarn ist das Ziel von uns allen. Das ganz Team hätte es sogar gern gesehen, wenn ich schon am Sonntag beim Heimspiel wieder dabei gewesen wäre."

Doch bis zu seiner möglichen Rückkehr in Ungarn muss sich Schumacher, der wegen seiner zwei Haarrisse an den Brustwirbeln bereits die Rennen in Magny-Cours und Silverstone ausfallen lassen musste und in Hockenheim erstmals vom Brasilianer Antonio Pizzonia vertreten wurde, noch gedulden. "Es geht mir zwar von Tag zu Tag besser, aber der Rücken tut schon noch weh und einige Bewegungen sind nur unter Schmerzen möglich", gab Schumacher zu. Momentan befindet sich der Wahl-Österreicher in permanenter Betreuung eines Physiotherapeuten. Das Rennen am Sonntag verfolgte Schumacher zuhause vor dem Fernseher - in Schonlage auf dem Sofa.

Dennoch schaut Schumacher auch schon voraus auf das nächste Jahr und verteidigte seinen Wechsel 2005 zu Toyota. "Es war für mich an der Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen", sagte Schumacher. Einen Status als Nummer eins im Team beansprucht er nach eigenen Aussagen nicht: "Es geht nur darum, etwas Neues aufzubauen." Mit dem Italiener Jarno Trulli als möglichen künftigen Teamkollegen, dessen Wechsel von Renault immer wahrscheinlicher wird, könnte sich Schumacher gut anfreunden: "Trulli wäre auch meine erste Wahl."