• 31.05.2004 18:17

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: "Wenn mir das passiert wäre..."

Der BMW-Williams-Pilot über den Abschuss durch seinen Teamkollegen und warum er sich darüber nicht weiter aufregt

(Motorsport-Total.com) - Gelassen hat Ralf Schumacher seinen Ausfall auf dem Nürburgring weggesteckt. Da reagierte sein Bruder Michael fast gereizter auf das Thema Montoya: "Es ist schon irgendwie komisch, mit dem Namen Schumacher hat er irgendwie ein Problem", meinte der Ferrari-Pilot nach dem Rennen - zugegebenermaßen mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher wird sich nicht unnötig über den Rempler aufregen

Einmal hat sich der BMW-Williams-Pilot den Startunfall angeschaut, dann hatte er das Thema schon für sich abgehakt, wie er auf seiner Internetseite verrät: "Mund abputzen, abhaken, nach vorne schauen! Dabei könnte ich mir den Satz 'Ich an deiner Stelle wäre ausgerastet!' einrahmen, so oft habe ich ihn seit gestern 14 Uhr gehört. Doch was bringt das? Nix, außer graue Haare. Ich denke halt nicht so wie viele Menschen in Extremen."#w1#

Die Schuldfrage ist für den 28-Jährigen aber völlig klar: "Juan hat einen Fehler gemacht - dass ihn Panis angeschoben hätte, ist übrigens ein Märchen - das weiß er selbst am besten, der Fehler war jetzt aber auch nicht so gravierend, dass man ihn dafür anschnauzen muss. Punkt, Aus!"

Nach dem "Tunnel-Crash" von Monte Carlo hatte sich Ralf Schumacher von Fernando Alonso so einiges anhören müssen, doch für den Kerpener ist es Unsinn, allzu viele Worte über den Zwischenfall zu verlieren: "Denjenigen, denen die Relationen hin und wieder entgleiten, sei abschließend Folgendes gesagt: Ich hätte den Aufschrei gerne hören wollen, der erfolgt wäre, wenn mir die gleiche Situation passiert wäre!"

Am Montagabend machte sich Ralf Schumacher auf den Weg nach Monza, wo ein dreitägiger Test auf dem Programm steht: "Das ist viel wichtiger als mich mit Situationen auseinander zu setzen, die ich eh nicht mehr ändern kann. Priorität hat viel mehr, dafür zu sorgen, dass unser Auto so schnell wird, dass wir gar nicht in die Verlegenheit kommen, im Mittelfeld in Zweikämpfe verwickelt zu werden. Ich weiß, ich höre mich schon wie ein Wanderprediger an, aber die Neuerungen werden kommen, und sie werden wirken - nur wann, das kann ich nicht sagen..."