• 31.05.2004 14:16

  • von Fabian Hust

Theissen erneuert Kritik an V8-Motoren

Für den BMW-Motorsportdirektor steht fest, dass die Einführung von V8-Motoren nicht im Sinne der Kosteneinsparung sein kann

(Motorsport-Total.com) - Nach Informationen des 'Autosport'-Magazins haben sich die Hersteller am Rande des Formel-1-Wochenendes auf dem Nürburgring auf ein neues Motorenformat geeinigt, das ab der Saison 2006 gelten wird. Demnach hat man sich auf die Reduzierung des Hubraums auf 2,4 Liter geeinigt. Um diese Veränderung so kostengünstig wie möglich zu realisieren, werden praktisch zwei Zylinder gekappt, sodass die Formel-1-Boliden in zwei Jahren V8-Motoren haben werden. Hintergrund ist die Kosteneinsparung und die Reduzierung der Leistung.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Dr. Mario Theissen fordert die Beibehaltung der V10-Motoren

Doch BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen fordert, das Motorenformat noch einmal zu überdenken. Der Deutsche will, dass die Formel 1 die "Königsklasse des Motorsports" bleibt: "Ich glaube, dass manche Hersteller ihre Position überdenken, seitdem sie wissen, dass es eine Formel 2 geben wird, die mit 600 PS oder noch stärkeren Motoren fährt." Der Unterschied zu V8-Motoren mit einer Leistung von rund 700 PS sei da nicht groß genug.#w1#

Die Idee mit den V8-Motoren rührt laut Theissen von einer Diskussion her, die schon drei Jahre zurück liegt. Damals ging es darum, die Formel 1 aus Sicherheitsgründen einzubremsen. An die Kosteneinsparung habe man damals jedoch noch nicht gedacht und hier seien V8-Motoren das falsche Rezept: "In diesem Fall würde man einen Motor haben, der fünf Prozent billiger ist als ein V10, da er die gleiche Technologie trägt."

Stattdessen fordert man bei BMW erneut die Beibehaltung der V10-Motoren mit einem Hubraum von 3 Litern und die Ausdehnung der Laufleistung auf mehrere Rennen: "Dann baut man weniger Motoren im Jahr. Die Kosten für die Teile machen den größten Posten beim Motorenbudget aus." Zudem könne man die Leistung durch Restriktionen beim Design oder der verwendbaren Materialien weiter drücken, eine Reduzierung des Hubraums sei somit nicht erforderlich.