Juan-Pablo Montoya wieder in Crash verwickelt
Nur eine Woche nach dem Rennen in Monaco war Montoya in einen Unfall verwickelt, dieses Mal war der Teamkollege betroffen
(Motorsport-Total.com) - Juan-Pablo Montoya sorgt weiterhin für Diskussionen. In Monte Carlo war der Kolumbianer während der Safety-Car-Phase auf Michael Schumacher aufgefahren, der daraufhin in die Leitplanken rutschte und aufgeben musste, während der BMW-Williams-Pilot seine Fahrt ungehindert fortsetzen konnte. Nur sieben Tage später rauschte der 28-Jährige ausgerechnet in seinen Teamkollegen, der das Rennen daraufhin aufgeben musste.

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Ralf Schumacher wurde unverschuldet aus dem Rennen geworfen
Dieses Mal konnte Montoya seine Fahrt jedoch nicht ungehindert fortsetzen, er musste sich an der Box einen neuen Frontflügel abholen, sodass er als Achter gerade noch in die Punkte kommen konnte. Schuld an dem Startunfall hatte laut Montoya zunächst Rubens Barrichello, der "ziemlich früh" bremste, der eigentliche Auslöser des Unfalls sei aber Olivier Panis gewesen. "Er berührte mein Vorderrad und das ließ mich direkt in Ralf rutschen."#w1#
Einige Formel-1-Insider sahen die Szene allerdings etwas anders. Sie sind der Meinung, dass der BMW-Williams-Pilot zu spät gebremst hat. Zudem verzögerte er sein Auto nicht optimal, weil er ruckartig nach rechts lenkte und gleichzeitig abbremste, sodass die Vorderräder blockierten, keine Lenkwirkung auftrat und das Auto zudem nicht optimal abgebremst wurde.
Ralf Schumacher blieb gelassen
Ralf Schumacher reagierte nach dem Unfall erstaunlich gelassen: "Der Unfall war Pech. Juan hat einfach ein wenig zu spät gebremst, weil er am Ende der Geraden ein paar Plätze gutmachen wollte. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass er es nicht absichtlich gemacht hat, aus diesem Grund geben ich ihm dafür nicht die Schuld. Es war ein normaler Startunfall." Was die Rennleitung ebenso sah, die den Zwischenfall nicht einmal genauer unter die Lupe nahm.
"Es ist schade, dass ich Cristiano da Matte ebenfalls getroffen habe, aber ich war zu dieser Zeit einfach nur Passagier im Auto", entschuldigte sich Ralf Schumacher beim Toyota-Fahrer, der nach dieser Situation ebenfalls aufgeben musste. "Mir tut es für Cristiano Leid, aber ich konnte nichts tun, um zu verhindern, dass er nicht aus dem Rennen geworfen wird."
Lauda kritisiert Montoya
Kritik übte nach dem Rennen Niki Lauda am Verhalten von Juan-Pablo Montoya, der schon in Monte Carlo die Schuld beim Auffahrenden sah. In Monaco habe er Schumacher die Schuld gegeben, auf dem Nürburgring Olivier Panis, obwohl er ganz klar in Ralf Schumacher mit blockierenden Rädern hineingerutscht war: "Wenn man nicht selbstkritisch ist und man immer denkt, dass der andere Kerl schuldig ist, dann wird man so weiter machen", so der Österreicher.
"Juan-Pablo fährt grundsätzlich sehr aggressiv und nah am Limit", stimmte Ralf Schumacher nach dem Rennen auf 'Premiere' auch kritische Worte an. "Er war zu weit innen, hat sich verschätzt und verbremst. Er hatte einfach zu spät gebremst, nach rechts konnte er nicht wegen Barrichellos Ferrari, also ging er nach links, dort war aber ich... Der Rest ist bekannt! Wir alle haben gedacht, dass wir dieses Jahr den Titel holen können. Aber wir sind weiter davon weg denn je!" Für Lauda ist das aber kein Wunder: "Man macht es Michael ja auch leicht. Er gewinnt Rennen für Rennen und es sind die anderen, die Fehler machen."
"Das passierte nach Indianapolis 2002 nun zum zweiten Mal, das ist zweimal zu viel", kritisierte BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen nach dem Rennen die teaminterne Kollision. Für Sam Michael, den neuen Technischen Direktor des Teams, war es ein normaler Startunfall, wenn auch ein Ärgernis: "Wir wären viel konkurrenzfähiger mit beiden Autos gewesen, wenn sie ohne diesen Zwischenfall durch die erste Kurve gekommen wären."

