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Schumacher gewinnt ungefährdet am Nürburgring
Praktisch ohne Gegenwehr der Konkurrenz gewann Michael Schumacher heute vor Barrichello und Button - Pechvogel Sato out
(Motorsport-Total.com) - Nach der bitteren Niederlage von Monaco haben Michael Schumacher und sein Ferrari-Team heute am Nürburgring nach nur sieben Tagen das gewohnte Kräfteverhältnis wiederhergestellt: Der Lokalmatador gewann den siebenten Saisonlauf 2004 überlegen vor seinem Stallkollegen Rubens Barrichello und Jenson Button (BAR-Honda).

© xpb.cc
Schumacher gewann den Start, dahinter kollidierten sein Bruder und Montoya
Schumacher behielt am Start recht souverän die Führung vor Takuma Sato (BAR-Honda) und Jarno Trulli (Renault), die sich schon nach ein paar Metern berührten, wovon McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen profitierte und den zweiten Platz übernahm. Bereits zuvor schied Ralf Schumacher (BMW-Williams) aus, der in der ersten Kurve mit seinem ungestüm agierenden Teamkollegen Juan-Pablo Montoya kollidierte. Montoya drückte "Schumi II" nach außen, der dabei auch da Mattas Toyota ins Kiesbett beförderte.#w1#
Turbulenter Beginn und Superstart von David Coulthard
Einen absoluten Superstart erwischte David Coulthard (McLaren-Mercedes) vom letzten Platz aus, denn der Schotte wurde schon nach nur einer Runde als Neunter im Klassement geführt, übrigens unmittelbar vor Jaguar-Pilot Christian Klien, der erstmals in dieser Saison einen Start nicht verpatzt hat. Montoya musste am Ende der ersten Runde als Folge der Kollision einen neuen Frontflügel abholen und war damit aus der Entscheidung raus, während Schumacher vorne in zwei Runden vier Sekunden Vorsprung aufbaute.
Nach dem hektischen Auftakt beruhigte sich das Rennen ein wenig und es zeichneten sich auch früh die Strategien ab, als der Führende schon nach acht Runden mit unfassbaren 15 Sekunden Vorsprung erstmals nachtanken ließ und damit die Serie der ersten Stopps eröffnete. Das Feld setzte großteils auf drei Stopps, nur Barrichello, Coulthard sowie die Sauber- und Jaguar-Piloten waren mit mehr Benzin an Bord unterwegs und sparten sich so einen Service an der Box.
Für Räikkönen, schon im Vorjahr in Führung liegend mit Defekt ausgeschieden, war dann nach dem ersten Rennfünftel wieder Endstation - Motorschaden. In etwa zur gleichen Zeit überholte Button durch die Boxenstopps Renault-Pilot Fernando Alonso, dann wenig später auch noch Klien, der mit einem langen ersten Stint bis auf Platz sechs nach vorne gespült wurde. Auch Barrichello gehörte zu den Siegern der ersten Serie, war relativ rasch an dritter Stelle zu finden.
Renault diesmal unauffällig, Trulli wieder vor Alonso
In der 14. Runde leistete sich Alonso in der Mercedes-Arena einen Fahrfehler, er kam von der Strecke ab und musste dabei Monaco-Sieger Trulli durchlassen, der daraufhin im internen Duell bis zum Schluss die Oberhand behielt. Renault spielte heute keine Rolle um die Vergabe der Podestplätze, Trulli und Alonso fuhren stets hinter Button im Verfolgerfeld. Apropos Button: Außen in der ersten Kurve an Coulthard vorbei war im 20. Umlauf sein drittes Überholmanöver des Tages.
Im Prinzip handelte es sich dann um einen weitgehend von den Strategien geprägten Grand Prix, wobei Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas), nach einer Strafversetzung von hinten ins Rennen gegangen, am besten pokerte und dank einer fehlerfreien Performance früh in die Punkteränge gespült wurde. Der Italiener setzte damit auf eine ähnliche Taktik wie David Coulthard, der - den vierten Platz vor Augen - genau wie sein McLaren-Mercedes-Teamkollege mit Motorschaden aussteigen musste. Vor heimischem Publikum setzte es damit für die "Silberpfeile" eine besonders empfindliche Niederlage.
Sato ging im Kampf um Platz zwei zu viel Risiko ein
Für Spannung sorgte dann im Prinzip nur noch der Kampf um Platz zwei zwischen Barrichello und Sato: Der BAR-Honda-Pilot kam nach seinem dritten Stopp knapp hinter dem Ferrari wieder auf die Strecke, steckte aber nicht auf, sondern riskierte in der ersten Kurve mit einem sehr späten Bremsmanöver alles. Dabei kam es zu einer Berührung, bei der er sich den Frontflügel kaputt fuhr, während der überraschte Barrichello nach außen zog und somit einen Ausfall verhinderte.
Sato hätte dann im Anschluss trotzdem noch den fünften Platz nach Hause fahren können, möglicherweise infolge der Kollision, bei der auch ein Seitenkasten mit dem Kühler beschädigt wurde, platzte dann aber nur zwei Runden später der Motor. Wenigstens profitierte ausgerechnet Teamkollege Button vom Rückfall des Kamikaze-Japaners, der damit wieder einmal einen Podestplatz holte und in der Weltmeisterschaft den Ferraris auf den Fersen bleibt.
Michael Schumacher fuhr zum Schluss mit 17,9 Sekunden Vorsprung einen ungefährdeten Sieg ins Ziel, Barrichello wurde Zweiter vor Button, Trulli, Alonso, dem bärenstarken Fisichella, Jaguar-Pilot Mark Webber und Juan-Pablo Montoya, der zwischendurch ein wenig lustlos wirkte, dann aber noch einmal zulegte, als er die Chance auf Punkte witterte, und in jener Phase unter anderem Christian Klien spektakulär überholte.
Klien konnte nach gutem Beginn nicht mehr nachsetzen
Apropos Klien: Nach seinem furiosen Beginn fiel der Österreicher beim ersten Stopp hinter Webber zurück, musste sich dann von Heidfeld, heute nach starker Vorstellung im Jordan-Ford Zehnter und in der letzten Runde nur um 0,3 Sekunden von Massa (Sauber-Petronas) geschlagen, überholen lassen und konnte anschließend keine konkurrenzfähigen Zeiten mehr fahren. Anstelle der ersten WM-Punkte holte der Formel-1-Neuling so nur den enttäuschenden zwölften Platz.
In der Weltmeisterschaft ist Michael Schumacher mit 60 Punkten aus sieben Rennen wieder voll auf Kurs, gefolgt von Barrichello (46), Button (38) und Trulli (36), der heute trotz einer Erkältung mit solider Fahrt wertvolle Zähler sammeln konnte. Bei den Konstrukteuren blieb alles beim Alten, allerdings hat Sauber-Petronas (10) den Vorsprung auf McLaren-Mercedes im Kampf um den fünften Platz auf fünf Punkte vergrößert.

