Ralf Schumacher nicht vom "Taifun-Fieber" gepackt
Der Formel-1-Zirkus befürchtet am Samstag in Suzuka einen Wirbelsturm, doch Ralf Schumacher ist davon unbeeindruckt
(Motorsport-Total.com) - In Japan grassiert im Moment das "Taifun-Fieber" - oder besser gesagt: Die Formel-1-Touristen in Japan haben Angst vor dem großen Sturm. Denn während Erdbeben und Taifune für die Einwohner im Land der aufgehenden Sonne seit jeher zum Alltag gehören, ist eine derart schlechte Wetterprognose wie für Samstag in Suzuka für europäische Verhältnisse doch ungewöhnlich.

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Strahlte bei seiner Ankunft im Fahrerlager in Suzuka: Ralf Schumacher
Ralf Schumacher lässt sich von der kollektiven Panikmache aber nicht anstecken: "Was ich denn in diesem Krisenfall zu unternehmen gedenke, wurde ich heute im Fahrerlager gefragt", erklärte er. "Mit Taifunen habe ich in meinem Japan-Jahr Gott sei Dank keine Erfahrung gemacht. Ich habe zu diesem Thema daher bislang eine wenig leidenschaftliche Meinung: 'Schauen wir mal!', hab ich zu meinen Freunden, den Journalisten, in der heutigen Pressekonferenz gesagt. 'Schauen wir halt einmal, ob überhaupt was passiert. Im schlimmsten Fall wirbelt es uns halt alle weg. Zu allererst das Pressezentrum.' Aber das habe ich natürlich nicht so gemeint."#w1#
"Ich hoffe, dass alles nicht so schlimm wird. Einige Journalisten decken sich tatsächlich in Panikkäufen bereits mit Gummistiefeln und Regenmänteln ein", amüsierte sich der BMW-Williams-Pilot, der ja 1997 ein Jahr lang in Japan gelebt hat und sich daher an und für sich auf das Wochenende freut: "Irgendwie befallen sogar einen nüchternen Menschen wie mich angenehm nostalgische Gefühle, wenn ich jährlich mit der Formel 1 hierher zurückkehre."
Bekannt ist Japan aber auch für die extrem euphorischen Fans, mit denen Schumacher bereits mehrere Begegnungen hatte: "Kaum bewegt man seine Füße vor die Tür des Hotels, stürmt eine aufgeregte Meute kreischend auf einen los. Mein italienisches Lieblingsrestaurant hier an der Strecke betrete ich daher nur noch über eine Wendeltreppe im Hinterhof durch die Küche. Was am ersten Abend noch gut ging, zeigte heute bereits weniger beeindruckenden Effekt."
"Als ich um 22 Uhr nach dem Essen diretissima in mein Zimmer wollte, empfing mich an der verborgenen Ecke bereits eine erwartungsvoll dreinblickende Fan-Abordnung, die in Schlachtgekreische ausbrach, als sie meiner ansichtig wurde: 'R-a-a-a-a-a-a-a-a-l-f!' Brav schrieb ich Autogramme, bis ich ins Bett fiel", ergänzte der 29-Jährige abschließend.

