Ralf Schumacher: Mit dem Golfschläger zum Comeback
Welche Rolle ein Golfschläger beim Comeback von Ralf Schumacher spielte und wie hart der Kerpener dafür trainieren musste
(Motorsport-Total.com) - Wäre nicht Jacques Villeneuve nach fast einjähriger Auszeit in China in den Grand-Prix-Zirkus zurückgekehrt, hätte sich Ralf Schumacher nach seinem Unfall in Indianapolis im Juni das Attribut "Comeback des Jahres" an die Brust heften können. Auch so verdient seine Rückkehr nach drei Monaten Abstinenz aber Anerkennung.

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Den Unfall in Indianapolis hat Ralf Schumacher längst überwunden
Der Deutsche konnte sich nach seiner Überstellung in die Heimat zunächst kaum bewegen und begann daher verhalten mit dem Aufbauprogramm. Dank seiner Beharrlichkeit verbesserte sich sein Zustand relativ schnell und beim Besuch in Hockenheim am 25. Juli wäre er am liebsten schon wieder in den FW26 gestiegen. Wegen einer Versicherungsangelegenheit hat sich das Comeback schließlich bis Ende September verzögert, jetzt ist "Schumi II" aber fitter denn je.#w1#
"Ich habe vier bis sechs Stunden täglich meine Fitness trainiert, vor allem mit Rückenübungen - und das zwei Monate lang", erklärte der 29-Jährige. "Ich hatte sogar mal einen Golfschläger in die Hand genommen und geschlagen. Bei der Drehbewegung tat nichts weh. Deswegen war ich recht optimistisch. Ich bin eh kein schmerzempfindlicher Typ. Selbst wenn es gezwickt hätte, wäre mir das wurscht gewesen."
Die Erinnerung an den Crash in Indianapolis war für ihn nie ein mentales Problem, schließlich hatte er so etwas wie einen Filmriss - womöglich als Selbstschutz. Die TV-Bilder sieht er "wie ein unbeteiligter Zuschauer": "Auf Video wirkt es harmlos. Die Kamera stand weit weg, aus dieser Perspektive war es nicht dramatisch. Es war Glück im Unglück. Es war Pech, dass mir an der Stelle der Hinterreifen geplatzt ist. Und Glück, dass ich heute hier gesund sitze."

