Ralf Schumacher motiviert wie selten zuvor

Nach seiner Zwangspause brennt Ralf Schumacher förmlich auf sein Comeback am kommenden Wochenende in China

(Motorsport-Total.com) - Vergangenen Dienstag kletterte Ralf Schumacher zum ersten Mal seit seinem folgenschweren Unfall in Indianapolis am 20. Juni wieder in ein Formel-1-Cockpit. Der Eindruck, den sein Team dabei gewann: Der 29-Jährige ist motiviert wie selten zuvor, will in den verbleibenden drei Rennen noch einmal sein Talent unter Beweis stellen und alle Kritiker mundtot machen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Freut sich auf Shanghai wie ein kleines Kind auf Weihnachten: "Schumi II"

Schon bei seinem Besuch im Fahrerlager in Hockenheim Ende Juli ließ "Schumi II" an seiner Motivation keine Zweifel aufkommen, setzte sich ins Pizzonia-Auto und machte deutlich, dass er so schnell wie möglich in den Grand-Prix-Zirkus zurückkehren möchte. Wegen einiger Schwierigkeiten mit seiner Versicherung, die auf den zwölf Wochen Krankenstand bestand, die die Ärzte unmittelbar nach dem Unfall verordnet hatten, verzögerte sich das Comeback aber immer weiter.#w1#

Versöhnlicher Abschied vom BMW-Williams-Team?

Umso heißer ist der Deutsche auf das Rennwochenende in China, welches am Freitagmorgen um 5:00 Uhr MESZ mit dem ersten Freien Training beginnt: "Ich bin sehr froh, wieder Rennen fahren zu können, und voll motiviert, noch einige Punkte für mein Team zu holen", erklärte er der 'dpa'. "Das bin ich einfach den Mechanikern und allen Mitarbeitern schuldig, die sich die ganze Saison über für uns alle zerrissen haben."

Die lange Pause sei "nicht gerade angenehm" gewesen, fuhr Schumacher fort, andererseits habe er so aber auch einmal Zeit für seine Familie gehabt - schließlich wird Sohn David, seit kurzem im Kindergarten, demnächst drei Jahre alt, und Gattin Cora unterstützte der BMW-Williams-Pilot bei ihren Auftritten in der Mini Challenge. Anders ausgedrückt: Der gebürtige Kerpener konnte sich mit Dingen beschäftigen, für die er sonst nie Zeit gehabt hätte.

"Rennsport ist nun einmal gefährlich..."

Von einer ganz neuen Lebenseinstellung nach einem so schweren Unfall hat er aber nichts bemerkt: "Keine neuen Erkenntnisse, keine Ängste. Rennsport ist nun einmal gefährlich. Aber das ist Dachdecken auch. Für diese Erkenntnis habe ich allerdings keinen Unfall gebraucht." Den Einschlag in die Leitplanken hat Schumacher ja nicht einmal mitbekommen, Erinnerung an jene bangen Momente ist keine mehr vorhanden.

Dennoch hatte der Crash auch gute Seiten für den Elften der Fahrerwertung: "Zumindest ist mir, als ich jetzt in Silverstone nach drei Monaten wieder in ein Rennauto gestiegen bin, wieder aufgefallen, wie viel Freude mir das alles macht. Rennfahren war nach acht Jahren in der Formel 1 schon so selbstverständlich für mich, dass ich das fast vergessen hatte. Ich bin jetzt wieder voll ausgeruht, aufgetankt und topfit."