• 21.03.2004 14:44

Ralf Schumacher: Kein Vertrag, keine Punkte

Ralf Schumacher verdarb sich schon in den ersten Runden sein Rennen - Briatore verhöhnt Weber: Zu lang in der Sonne

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach einer Woche zum Vergessen blieb Ralf Schumacher auch das erhoffte Happyend in Malaysia versagt. Zunächst sorgte der 28-Jährige mit einem angeblichen Toyota-Angebot auch bei seinem Arbeitgeber BMW-Williams für großen Wirbel, dann wurde sein Manager Willi Weber wegen des Vertragspokers von Renault-Teamchef Flavio Briatore verhöhnt, und schließlich schied "Schumi II" beim zweiten Saisonrennen mit Motorschaden aus.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher: Am Start war er noch guter Dinge...

Inzwischen verdichten sich die Gerüchte, dass Ralf Schumacher auch im kommenden Jahr für BMW-Williams fährt. Allerdings wird er Abstriche bei der Gage machen müssen. Teamchef Sir Frank Williams wird nicht noch einmal 18 Millionen Euro pro Saison zahlen. Dass ihn der seit Monaten andauernde Vertragsstress ablenke und sich auf die Leistung niederschlage, wies der 28-Jährige zurück: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun."#w1#

Bei den Konkurrenten stößt Ralf Schumachers Vertragspoker auf Kritik. Briatore, der laut Weber ebenfalls großes Interesse an dem Kerpener geäußert haben soll, spottet über den Manager. "Weber war in den Ferien und dort wohl zu lange in der Sonne. Ich war in meinem kühlen Büro", sagte der Renault-Teamchef in einem Interview der 'Welt am Sonntag'. Er habe nichts gegen Ralf Schumacher, so der Italiener weiter: "Aber ich habe andere Vorstellungen, wie die Zukunft von Renault aussehen soll."

Ralf Schumacher stand am Sonntag im Schatten seines Teamkollegen Juan-Pablo Montoya, der mit dem zweiten Platz für das bisher beste Ergebnis von BMW-Williams in dieser Saison sorgte. Dem Kolumbianer hatte der Deutsche vor dem Rennen angedroht, ihn von der Strecke zu drängen, falls ihm Montoya nochmal ähnlich nahe komme wie bei einem seiner Meinung nach umstrittenen Manöver in Melbourne. Für beide Fahrer scheint das Thema offenbar auf Anweisung des Teams erledigt. "Darüber spreche ich nicht mehr, die nächste Frage bitte", sagte Montoya, nachdem er auf der Pressekonferenz nach dem Grand Prix auf Ralf Schumachers Aussagen angesprochen wurde.

"Schumi II" hatte nach dem verkorksten Rennen andere Sorgen, zumal er ohnehin weit hinter Montoya herfuhr. Für die Pleite machte Ralf Schumacher den Jaguar-Piloten Mark Webber verantwortlich. Nach der Kollision mit dem Auto des Australiers sei das Rennen für ihn "eigentlich gelaufen gewesen", sagte der Pechvogel sauer.

Ralf Schumacher nahm aber auch positive Erkenntnisse mit auf die Heimreise: "Bis auf das Rennen lief das Wochenende für mich ganz gut. Ich hoffe, es geht weiter aufwärts." Mit der Leistung seines Motors sei er zufrieden, so "Schumi II", das Problem sei die Aerodynamik. Für BMW war es nach Suzuka 2002 der erste Motorschaden, nachdem es vergangene Saison mit dem Triebwerk aus München in 16 Rennen kein einziges Problem gegeben hatte.