Montoya: "Viel konkurrenzfähiger als in Melbourne"

Der Zweite des heutigen Malaysia-Grands-Prix über seinen Nachmittag und warum er ein bisschen sauer auf Barrichello ist

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Juan-Pablo, du bist nach deinem zweiten Stopp die schnellste Rennrunde gefahren und konntest einige Male Druck auf Michael ausüben. Schildere uns dein Rennen!"
Juan-Pablo Montoya: "Ich denke, es ist ganz gut gelaufen. In den ersten paar Runden konnte ich Rubens überholen. Er hat einen Fehler gemacht. Gegen Ende des Rennens wollte ich zu Michael aufholen. Das Auto wurde besser, auch die Reifen wurden immer besser und besser und besser. Schade, dass ich nach dem letzten Stopp hinter Rubens wieder auf die Strecke kam. Ich wollte sofort an ihm vorbeigehen, aber er hat mich abgeblockt. Wenn du nicht in einem Ferrari sitzt, ist es besser, es dann lieber sein zu lassen. Ich habe dann lieber die sicheren acht Punkte mitgenommen."

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Mit Platz zwei und acht Punkten zeigte sich Montoya heute recht zufrieden

Frage: "Du warst nahe an Michael dran. Wie siehst du den Vergleich eurer beiden Autos? Haben wir wieder eine offene Weltmeisterschaft?"
Montoya: "Das ist schwer zu sagen. Es ist noch früh. Das Auto muss noch viel besser gemacht werden, denn unterm Strich wollen wir nicht genauso gut sein wie Ferrari, sondern besser - und dazu brauchst du ein Auto, mit dem du auf jeder Strecke konstant gewinnen kannst. Sie haben so ein Auto. Manchmal kommen wir Ferrari recht nahe, aber es bedarf noch einer Menge Arbeit. Unsere Jungs haben hier aber einen sehr guten Job gemacht."#w1#

Start trotz "Webber-Schikane" besser als in Melbourne

Frage: "Wie war der Start für dich? Webber vor dir kam ja nur sehr langsam weg."
Montoya: "Ja, das ist schade, denn die Reaktion des Fahrzeugs war verglichen mit Melbourne doch sehr unterschiedlich. Ich kam sehr gut von der Linie weg, ein sehr guter Start, aber ich musste dann gleich ausscheren und das ist tödlich für die Beschleunigung. Abgesehen davon war der Start aber gut, keine Probleme."

Frage: "Du hast nur Rubens speziell erwähnt. Hattest du auch in anderen Situationen unangenehmen Verkehr?"
Montoya: "Ja, schon ein paar Mal. Massa war einmal vor mir, das ist unangenehm. Er fährt einen blauen Ferrari..."

Frage: "Wie siehst du das Rennen insgesamt? Du warst ja konkurrenzfähiger als erwartet, nicht wahr?"
Montoya: "Gut. Ich war viel konkurrenzfähiger als beim letzten Rennen und ich glaube sogar, dass es viel knapper gewesen wäre, hätte ich nicht am Ende Rubens vor mir gehabt. Zum Schluss bin ich nur noch herumgerollt, fuhr 1:36, riskierte nichts mehr. Schade, aber es kommen wieder andere Zeiten. Ich bin froh, acht Punkte von hier mitzunehmen. Das ist gut für mich und gut für das Team."

Frage: "Die Zuverlässigkeit des Feldes ist erstaunlich hoch, aber ausgerechnet Ralf hatte einen Defekt. Macht dir das Sorgen?"
Montoya: "Ich habe keine Ahnung, warum Ralf ausgeschieden ist. Mein Auto lief tadellos. Am Ende haben wir Drehzahl rausgenommen, ich habe ein wenig zurückgesteckt."

"Weiß wirklich nicht, was mit Ralf passiert ist..."

Frage: "Wurdest du vom Team nach Ralfs Ausfall gewarnt?"
Montoya: "Nein, ich weiß wirklich nicht, was mit Ralf passiert ist. Ich habe ihn ausrollen gesehen, weiß aber nicht warum. Ich habe nichts gehört, nein."

Frage: "Alle haben gesagt, diese Strecke würde eher Michelin liegen als Bridgestone..."
Montoya: "Das war auch so, um ganz ehrlich zu sein. Vor zwei Jahren stand Michael hier auf der Pole, letztes Jahr war er auch gut, aber es gab diesen Zwischenfall in der ersten Kurve. Schwer zu sagen, ob sie vielleicht ein bisschen langsamer sind. Ich finde, dass wir heute eine sehr gute Pace im Rennen hatten. Schade nur, dass der erste Stint nicht optimal gelaufen ist."

Frage: "Siehst du den heutigen Tag eher als verlorene Chance oder als gutes Omen für die nächsten Rennen?"
Montoya: "Es ist besser. Letztes Jahr hatte ich glaube ich erst nach fünf Rennen zwölf Punkte. Jetzt habe ich schon nach zwei Rennen zwölf Punkte. Alles ist eine Frage der Konstanz. Man weiß nie, wann jemand ausfällt oder in Probleme gerät. Es ist genau wie letztes Jahr - fleißig Punkte sammeln und dann schauen, wie weit man damit kommt. Wenn wir später im Jahr ein gutes Auto haben, dann dreht es sich um und wir müssen gewinnen und sie die Punkte machen. Wir werden sehen, wie sich das alles entwickelt."

Montoya über den geplanten Test von Scott Dixon

Frage: "Scott Dixon wird bald dein Auto testen und du kennst ihn ja aus Amerika. Was hältst du von ihm und woran wird er sich am schwierigsten einstellen können?"
Montoya: "Ich glaube, er fuhr die letzten ein oder zwei Jahre nur Ovalrennen, also wird es eine Weile dauern, bis er einen Rhythmus findet, speziell in einem Formel 1. Er ist ziemlich gut. Ich glaube, er wird sich gut aus der Affäre ziehen. Beim ersten Test erwarte ich noch gar nichts von ihm, aber er bekommt zwei Tests und beim zweiten wird er dann schon ein bisschen konkurrenzfähiger sein. Das wird eine gute Erfahrung für ihn."

Frage: "Hast du Rubens zu überholen versucht und hat er dir dabei den Weg abgeschnitten oder dergleichen?"
Montoya: "Ja. Das war in der vierten Kurve - ich habe Druck gemacht, aber er hat die Tür zugeschmissen und nahm sofort ein bisschen Pace raus. In der Runde vor seinem Boxenstopp wurde er dann plötzlich wieder schneller. Dadurch habe ich Zeit verloren, aber was soll's, das ist eben Motorsport."

Frage: "War das eine unfaire Aktion von ihm?"
Montoya: "Ja, schon. Ich habe versucht, ihn zu überholen, aber sobald ich ausgeschert hatte, scherte auch Rubens aus. Es hätte keinen Sinn gemacht, es überhaupt nur zu versuchen. Es waren noch zwölf Runden zu fahren und ich hatte neue Reifen drauf, aber danach konnte ich nur noch herumrollen."