Montoya holt ersten Podestplatz für BMW-Williams

Michael Schumacher war auch heute außer Reichweite, aber immerhin stand in Malaysia ein BMW-Williams auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Nach dem bitteren Erwachen in Australien machte man sich im BMW-Williams-Lager Hoffnungen, wenigstens in der Hitze von Malaysia gegen Ferrari um den Sieg kämpfen zu können, aber zumindest Michael Schumacher war auch heute wieder außer Reichweite. Immerhin konnte der Abstand verkürzt werden - mit dem Lohn des ersten Podiums 2004.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Positiv: Zumindest die Boxenstopps klappten bei BMW-Williams perfekt

Juan-Pablo Montoya erwischte einen durchschnittlichen Start, kam als Dritter aus der ersten Runde zurück und griff sich auf der anfangs schmierigen Piste relativ rasch den Ferrari von Barrichello. Auf Platz zwei fuhr er dann auch ins Ziel, bis zum Ende praktisch allein auf weiter Flur. Nur jeweils in den ersten paar Runden eines Stints - auf frischen Michelins - konnte er den führenden Schumacher unter Druck setzen, zu einem echten Zweikampf kam es aber nie.#w1#

Montoya nahe an der Pace von Michael Schumacher dran

"Meine ersten Runden waren gut und ich konnte Barrichello überholen", erklärte der Kolumbianer. "Danach habe ich versucht, Michael Schumacher einzuholen. Mein Auto wurde im Rennen immer besser und besser. Nach meinem dritten und letzten Boxenstopp kam ich leider direkt hinter Rubens wieder auf die Strecke. Ich habe versucht, ihn zu überholen, wollte aber meinen guten zweiten Platz nicht riskieren. Am Ende des Tages zählt, wie viele Punkte man holt."

Mit nunmehr zwölf Zählern auf dem Konto ist Montoya nun WM-Dritter, der eklatante Mangel an Performance hat sich also in den ersten beiden Rennen nicht allzu stark auf die Punktesituation ausgewirkt. Ermutigend außerdem: Die 900-PS-BMW-V10-Rakete im Heck konnte trotz der extremen Temperaturen voll ausgedreht werden, wie Dr. Mario Theissen bestätigte, und erst in der bedeutungslosen Schlussphase schaltete man ein wenig zurück.

"Deutliche Steigerung" seit Melbourne - Hoffnung lebt

Theissen sah außerdem "eine deutliche Steigerung" gegenüber Melbourne: "Juan-Pablo war über die komplette Renndistanz in der Lage, das Tempo von Michael Schumacher mitzugehen. Das ist für die kommenden Rennen sehr ermutigend. Nachdem Juan-Pablo gegen Ende hinter Rubens Barrichello den Anschluss zu Michael verloren hatte und keine Chance mehr bestand, Michael noch anzugreifen, haben wir die Motordrehzahl etwas zurückgenommen."

Wegen des Motorschadens bei Ralf Schumacher konnte der BMW-Sportchef aber nicht restlos zufrieden sein: "Das bei Ralf kam schlagartig. Das hatte nichts mit den hohen Temperaturen zu tun. Wir sind auch kein höheres Risiko gegangen. Offensichtlich liegt ein Bauteilfehler vor. Wir werden jetzt in München das Puzzle zusammensetzen, um das fehlerhafte Bauteil zu identifizieren. Nach einer Berührung mit Webber war er ohnehin nicht in der Lage, das Tempo an der Spitze mitzugehen."

Schumacher erwischte keinen allzu guten Beginn, fiel rasch auf den zehnten Platz zurück und spielte danach eigentlich nie eine Rolle. Sein Ausfall passierte zwar an vierter Stelle liegend, doch der Schein trügt, weil er nur wegen der Boxenstopps so weit nach vorne gespült wurde und selbst noch nachtanken kommen hätte müssen. Just in der Runde vor dem Stopp streikte aber die Technik - und die Crew musste vergeblich warten...

Schumacher unglücklich über Zusammenstoß mit Webber

"Das Rennen war früh für mich zu Ende", seufzte "Schumi II". "Mein Start war ganz okay, aber dann blieb ich gleich im Verkehr stecken und bin auf Platz neun zurückgefallen. In der dritten Runde gab es eine Berührung mit Webber. Dabei habe ich mir den Frontflügel beschädigt und das Auto hat danach massiv untersteuert, besonders im zweiten Sektor, was man ja deutlich an meinen Zeiten dort sehen konnte. Ich wollte Mark überholen, sah dann aber, dass nicht genug Platz ist und zog zurück, um eine Kollision zu vermeiden. Aber Mark hat mir nicht genug Raum gelassen."

Positiv fielen dafür ausnahmsweise die perfekten Boxenstopps auf, die sonst bei BMW-Williams ja schon oft in die Hose gegangen sind: "Das Team hat gute Arbeit geleistet", lobte auch Chefingenieur Sam Michael. "Wir waren im Rennen stärker als im Qualifying, aber wir müssen uns noch erheblich verbessern - das Chassis, den Motor, die Reifen, das gesamte Paket braucht Verbesserung. Wir müssen hart arbeiten, um den Rückstand in der WM aufzuholen."

Während bei der unmittelbaren Konkurrenz von McLaren-Mercedes aber längst der Hut brennt, ist man bei BMW-Williams noch zuversichtlich, genau wie letztes Jahr noch eine Wende herbeiführen zu können. Die Tendenz der ersten beiden Saisonrennen ist positiv und gerade in Bahrain ist sowieso alles offen, weil noch kein Team die Strecke kennt. Montoya und "Schumi II" schon abzuschreiben, wäre daher ein schwerer Fehler.

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