• 31.08.2004 18:20

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: Kein Test und kein Start in Monza

Schock für Ralf Schumacher, sein Körper ist zwar prinzipiell einsatzbereit, doch es gibt Probleme mit der Versicherung

(Motorsport-Total.com) - Zehn Wochen nach seinem schweren Unfall beim Großen Preis der USA in Indianapolis ist Ralf Schumachers Körper zwar ausreichend geheilt, um wieder an den Start zu gehen, dennoch teilte das BMW-Williams-Team am frühen Dienstagabend mit, dass der 29-Jährige nicht an den Testfahrten diese Woche in Monza teilnehmen und auch auf den Start beim Großen Preis von Italien am 12. September verzichten wird: "Ralfs Genesung schreitet gut voran, es wird erwartet, dass der deutsche Fahrer nach dem Italien-Grand-Prix testen wird", heißt es in der Mitteilung.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher kann die Prognose der Ärzte wohl nicht unterbieten

Der Familienvater hatte sich am Dienstag noch einmal von seinem Arzt Johannes M. Peil von der Sportklinik Bad Nauheim untersuchen lassen - und grünes Licht bekommen. Der Deutsche, der sich bei seinem Unfall zwei Wirbelbrüche und eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, hat jedoch keine Freigabe von seiner Versicherung erhalten.#w1#

Die Ärzte hatten bei Entdeckung der Haarrisse eine Rekonvaleszenz-Zeit von zehn bis zwölf Wochen prognostiziert und den Kerpener für zwölf Wochen bis zum 12. September krank geschrieben. Der Versicherer, der die Weiterzahlung des Gehalts von Ralf und sämtliche Versicherungsansprüche im Falle einer bleibenden Verletzung übernehmen würde, pocht darauf, dass Heilungszeit eingehalten wird.

"Ich lasse Ralf erst ins Auto, wenn mir die Ärzte und die Versicherung eine Unbedenklichkeitserklärung ausstellen. Oder Ralf unterschreibt, dass er im Falle eines Unfalls auf alle Ansprüche verzichtet", wird Teamchef Frank Williams auf der Internetseite von Ralf Schumacher zitiert. Das lehnt Ralf Schumacher ab. Der an den Rollstuhl gefesselte Teamchef unterstreicht: "Ich will nicht, dass Ralf bei einem weiteren Unfall in einem meiner Autos so wie ich im Rollstuhl landet."

BMW-Williams gibt unterdessen dieses Mal schon frühzeitig bekannt, welcher Fahrer den Pechvogel vertreten wird. Nach seiner starken Vorstellung beim Belgien-Grand-Prix kommt in Monza wenig überraschend erneut Antonio Pizzonia zum Einsatz. Unterdessen spart Frank Williams weitere rund 700.000 Dollar Gehalt, die nicht er sondern die Versicherung an Ralf Schumacher je Rennen zahlen muss.