Ralf Schumacher gibt zu: Trulli war meistens schneller
Toyota-Fahrer Ralf Schumacher gibt zu, dass Teamkollege Jarno Trulli den Großteil der Saison über schneller war als er
(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying musste sich Ralf Schumacher in diesem Jahr mit 20:4 (das geteilte Qualifying des Saisonanfangs ist hier mitberücksichtigt; Anm. d. Red.) von Teamkollege Jarno Trulli deutlich bügeln lassen. Schaut man auf die Rennergebnisse, so hatte der Deutsche sechs Mal die Nase vorn, wenn beide Piloten das Ziel sahen, Trulli acht Mal. Dank seines dritten Platzes in China konnte sich der Kerpener im letzten Rennen in der WM-Wertung noch mit 45:43 Punkten an Trulli vorbeiarbeiten.

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Für Ralf war das B-Auto ein Fortschritt, für Jarno Trulli unangenehm zu fahren
Im Schnitt startete Ralf Schumacher von 2,5 Plätzen weiter hinten als Jarno Trulli und während dem Italiener durchschnittlich nur 0,890 Sekunden auf die Pole Position fehlten, waren es bei Schumacher 1,926 Sekunden - in der Formel 1 eine Welt. Kein Wunder also, dass Ralf Schumacher in einem Interview mit der 'F1Racing' zugibt, dass Jarno Trulli den Großteil der Saison über schneller war als er selbst.#w1#
Ohne Zweifel ist Jarno Trulli einer der besten Qualifying-Fahrer im Feld, der schon andere anerkannt schnelle Teamkollegen zur Verzweiflung brachte. Tatsächlich war Ralf Schumacher in den Rennen in der Regel dichter dran, doch erst mit der Einführung des B-Modells zum Heimrennen des Rennstalls in Japan konnte der Kerpener plötzlich wieder überzeugen.
"Jarno und ich konnten nicht viel Einfluss auf das diesjährige Auto nehmen, aber Jarno kam damit etwas besser zurecht", so Ralf Schumacher. "Ich hatte Probleme, das Auto ans Limit zu bringen. Es passte nicht zu meinem Fahrstil, was dazu führte, dass ich nicht in der Lage war, im Qualifying ans Limit zu gehen. Ich war so entschlossen, eine saubere Runde zu fahren, dass ich in den Bremszonen nicht ausreichend Druck machte, was nicht gut genug war."
Der TF105B verfügt über eine neue Vorderachsenkonstruktion, wie sie auch beim nächstjährigen Modell zum Einsatz kommen wird. Dadurch veränderte sich das Fahrverhalten des Autos deutlich, da die Vorderachse spürbar mehr Haftung bietet. Und während Ralf Schumacher mit dem neuen Auto gut zurechtkommt, hadert nun Teamkollege Jarno Trulli mit dem Fahrverhalten. Für das Team bleibt im Winter also noch viel Arbeit zu erledigen, sodass am Ende beide Piloten zufrieden sind.
In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass Ralf Schumacher mit einem Auto, das zu seinem Fahrstil passt und konkurrenzfähig ist, Rennen dominieren und gewinnen kann. Deshalb hofft der Familienvater, dass die kommende Saison von Anfang an besser laufen wird: "Hoffentlich werden sich die Probleme, die ich dieses Jahr mit dem Auto hatte, kommendes Jahr nicht wiederholen. Die B-Spezifikation war in Bezug auf die Leistung ein Schritt in die richtige Richtung."


