• 24.10.2005 12:24

  • von Fabian Hust

Saisonanalyse: Zonta, de la Rosa und Wurz

Lesen Sie im ersten Teil unserer täglichen Saisonanalyse-Serie den Rückblick auf das Jahr von Zonta, de la Rosa und Wurz

Ricardo Zonta (Toyota)

Titel-Bild zur News: Ricardo Zonta

Ricardo Zonta hatte Pech, er kam in Indianapolis im Rennen nicht zum Einsatz

Ricardo Zonta war einer jener Ersatzfahrer, die in der abgelaufenen Saison Glück im Unglück hatten - zumindest für ein paar Stunden. Weil Ralf Schumacher im Freien Training zum Großen Preis der USA (9. WM-Lauf) heftig in die Streckenbegrenzung krachte, musste er das Rennen auslassen und übergab das Auto am Samstag an Ersatzfahrer Ricardo Zonta.

Doch der Brasilianer, der sich für das Rennen unter schlechten Streckenbedingungen für den 13. Startplatz qualifizierte, hatte Pech - weil Michelin von dem in der Steilwand aufgerauten Asphalt überrascht wurde, platzten nach ein paar Runden die Reifen - was auch der Grund für Ralf Schumachers Unfall war. Die Folge: Keines der Michelin-Teams nahm am Rennen teil und damit konnte Ricardo Zonta seine Chance nicht nutzen.#w1#

Statistiken zu Ricardo Zontas Saison

Fahrerwertung: 26. mit 0 WM-Punkten (Gesamtübersicht)
Gefahrene Rennen: 0 (kein Start in den USA)
Pole Positions: 0 (Gesamtübersicht)
Durchschnittlicher Startplatz: 13 (Gesamtübersicht)
Schnellste Rennrunden: 0 (Gesamtübersicht)
Bestes Ergebnis Qualifying: 13. (USA)
Bestes Ergebnis Rennen: - (kein Start in den USA)
Führungsrunden: 0 (Gesamtübersicht)
Ausfallrate: 0 Prozent (Gesamtübersicht)
Testtage: 35 (Gesamtübersicht)
Testkilometer: 15.065 (Gesamtübersicht)
Test-Tagesbestzeiten: 5 (Gesamtübersicht)

Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa hinterließ in Bahrain einen starken Eindruck Zoom

Wesentlich mehr Glück als Ricardo Zonta hatte Pedro de la Rosa. Zwar musste sich der Spanier in dieser Saison als Freitagstestfahrer das Auto mit Alexander Wurz teilen, doch beim Großen Preis von Bahrain schlug die Stunde des Spaniers. Weil sich Juan-Pablo Montoya bei einem seltsamen Sportunfall an der Schulter verletzt hatte, sprang der 34-Jährige für den Kolumbianer ein.

Vom achten Startplatz ins Rennen gegangen zeigte de la Rosa im wahrsten Sinne des Wortes vollen Einsatz, auch wenn dabei der eine oder andere Überholversuch in der Auslaufzone endete. Doch der "Silberpfeil"-Pilot wurde im Ziel als starker Fünfter abgewinkt und fuhr zudem die schnellste Rennrunde - 0,375 Sekunden schneller als Kimi Räikkönen! Eine wahrlich starke Vorstellung.

Statistiken zu Pedro de la Rosas Saison

Fahrerwertung: 20. mit 4 WM-Punkten (Gesamtübersicht)
Gefahrene Rennen: 1 (Bahrain)
Pole Positions: 0 (Gesamtübersicht)
Durchschnittlicher Startplatz: 8 (Gesamtübersicht)
Schnellste Rennrunden: 1 (Gesamtübersicht)
Bestes Ergebnis Qualifying: 8. (Bahrain)
Bestes Ergebnis Rennen: 5. (Bahrain)
Führungsrunden: 0 (Gesamtübersicht)
Ausfallrate: 0 Prozent (Gesamtübersicht)
Testtage: 25 (Gesamtübersicht)
Testkilometer: 9.342 (Gesamtübersicht)
Test-Tagesbestzeiten: 11 (Gesamtübersicht)

Alexander Wurz

Alexander Wurz stand in Imola sogar auf dem Podium Zoom

Beim vierten WM-Lauf war es dann der zweite dritte Fahrer des Teams, Alexander Wurz, der Montoya vertreten durfte. Auch der Österreicher machte einen tollen Job, sicherte sich beim Großen Preis von San Marino den siebten Startplatz und kam im Rennen als Dritter sogar auf das Podium. Damit sorgte er für etwas Schadensbegrenzung, denn im selben Rennen war Teamkollege Kimi Räikkönen mit einem Defekt an der Antriebswelle ausgeschieden.

Wie auch Teamkollege Pedro de la Rosa empfahl sich der 31-Jährige mit seiner Vorstellung für ein Stammcockpit. Beide Piloten haben bewiesen, dass sie nicht nur Autos entwickeln können, sondern dass sie während ihrer Abwesenheit von der Startaufstellung das Rennfahren nicht verlernt haben.

Statistiken zu Alexander Wurz' Saison

Fahrerwertung: 17. mit 6 WM-Punkten (Gesamtübersicht)
Gefahrene Rennen: 1 (San Marino)
Pole Positions: 0 (Gesamtübersicht)
Durchschnittlicher Startplatz: 7 (Gesamtübersicht)
Schnellste Rennrunden: 0 (Gesamtübersicht)
Bestes Ergebnis Qualifying: 7. (San Marino)
Bestes Ergebnis Rennen: 3. (San Marino)
Führungsrunden: 0 (Gesamtübersicht)
Ausfallrate: 0 Prozent (Gesamtübersicht)
Testtage: 31 (Gesamtübersicht)
Testkilometer: 12.491 (Gesamtübersicht)
Test-Tagesbestzeiten: 7 (Gesamtübersicht)



Saisonanalyse der 'F1Total.com'-Experten:

Marc Surer: "Alexander Wurz fährt wahrscheinlich so gut wie noch nie in seiner Karriere. Seine Einsätze waren absolut überzeugend, dass man sich fragt: Warum fährt er nicht im Team? Aber das Team kennt ihn und nimmt ihn nicht, also muss man sich fragen, warum er nicht statt Coulthard ein Stammcockpit bekommen hat. Irgendwas weiß das Team also, was wir nicht wissen."

"De la Rosa schätze ich vom Speed her etwas langsamer ein als Wurz, aber er hat auch gute Leistungen gezeigt - und ein sehr unterhaltsames Rennen in Bahrain. Es steckt offensichtlich noch ein Rennfahrer in ihm."

"Zonta ist als Testfahrer bei Toyota als sicherer Wert gut aufgehoben. Er wird nicht mehr Weltmeister, aber für einen Reserveeinsatz ist er jederzeit gut genug. Ich schätze ihn aber höher ein als zum Beispiel Pizzonia."

Hans-Joachim Stuck: "Alle drei sind für mich absolute Topkandidaten für ein permanentes Cockpit, wobei es natürlich schwierig ist, denn ein Platz bei einem Topteam wird wahrscheinlich für sie nicht mehr frei. Da ist es wahrscheinlich gescheiter, sie bleiben Edeltestfahrer bei den 'Silberpfeilen' oder bei Toyota anstatt irgendwo hinten rumzudümpeln. Allerdings werden die Freitagszeiten ein bisschen dadurch geschmälert, dass sie neue Reifen haben und höhere Drehzahlen. Aus dem Trio de la Rosa/Wurz/Zonta ist de la Rosa für mich der Stärkste."