• 22.06.2004 11:58

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher fühlt sich wie nach einem Boxkampf

Zu Hause erholt sich Ralf Schumacher von seinem Unfall - besonders der Bluterguss am Rücken macht ihm zu schaffen

(Motorsport-Total.com) - Am frühen Dienstagmorgen ist Ralf Schumacher in seiner Wahlheimat in der Nähe von Salzburg angekommen, wo ihn Ehefrau Cora und Sohn David in die Arme nehmen konnten: "Das war ein schönes Gefühl und tat mir sehr gut", berichtet der 28-Jährige auf seiner Internetseite. "Der lange Flug war angenehm, mir geht es auch schon wieder einigermaßen."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher plagt der Kopf und der Rücken

Der BMW-Williams-Pilot dürfte im Moment an alles andere denken, aber wohl kaum daran, sich wieder in sein hartes Rennfahrzeug zu zwängen: "Ich fühle mich, als hätte mich Muhammad Ali zwei Runden lang mit seinen Fäusten bearbeitet. Das soll auch einer der Streckenposten bei der Bergung zu mir gesagt haben, um mich aufzumuntern, aber daran kann ich mich - wie auch an den Unfall - nicht erinnern."#w1#

Als besonders unangenehm empfindet der Deutsche seinen Bluterguss am Rücken, der bei jeder Bewegung schmerzt: "Trotzdem, nur damit keine Missverständnisse entstehen: Ich bin nicht schockiert, ich bin nicht psychisch angeschlagen - ich habe einfach eine Gehirnerschütterung!"

Sein Chef Patrick Head hatte ja Vermutungen geäußert, dass Ralf Schumacher nach seinem Testcrash vergangenes Jahr in Monza nicht mehr der Alte ist. Schon waren Spekulationen aufgetaucht, Ralf Schumacher könnte der neuerliche Unfall erneut stark mitnehmen.

Das Rennen, an das sich Ralf Schumacher nicht mehr erinnern kann, hat er sich auf dem Rückflug auf DVD angeschaut: "Völlig emotionslos habe ich den Unfall gesehen, zwei Gedanken kamen mir spontan in den Sinn. Erstens: Da habe ich mir ja gerade die richtige Stelle für einen Crash ausgesucht. Und zweitens: Viel ist hinten am Auto nicht übergeblieben."

In den kommenden Tagen wird sich der Formel-1-Pilot viel Ruhe gönnen. Ein Start beim Großen Preis von Frankreich in Magny-Cours in knapp zwei Wochen erscheint im Moment eher unwahrscheinlich: "Prinzipiell will ich natürlich so bald wie möglich wieder im Auto sitzen, aber das Beispiel vom Testunfall im September zeigt, dass man nichts über das Knie brechen darf." Spekulationen seien in diesem Moment nicht angebracht, findet Schumacher: "Priorität hat, dass ich wieder ganz fit werde."