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Ralf Schumacher fühlt sich bei Toyota pudelwohl
Von Kölsch als Teamsprache, dem starken TF104B, PR-Terminen für BMW-Williams bis hin zum optimistischen Mike Gascoyne
(Motorsport-Total.com/sid) - Standesgemäß im jungfräulich weißen Rennanzug hat Formel-1-Pilot Ralf Schumacher seine Jungfernfahrt im Toyota absolviert und zeigte sich nach den ersten Runden in seinem neuen Dienstwagen "positiv überrascht": "Das Auto ist gut ausbalanciert und fährt sich sehr gut", erklärte "Schumi II" am Mittwoch in Barcelona, wo die Königsklasse nach dem Testverbot den Endspurt bis zum Jahreswechsel eingeläutet hat.

© Toyota
Mit frischer Motivation nahm Schumacher seine Arbeit bei Toyota auf
Schumacher war mit dem Toyota nicht nur zufrieden, sondern auch schnell. Der Kerpener fuhr die zweitbeste Zeit - schneller war nur sein bisheriger BMW-Williams-Teamkollege Juan Pablo Montoya, der erstmals im McLaren-Mercedes unterwegs war. Schumachers neuer Kollege Jarno Trulli, der schon bei den letzten Rennen des Jahres nach seinem Rauswurf bei Renault im Toyota saß, erreichte die achtbeste Zeit.#w1#
67 Runden, zweitbeste Zeit des Tages
Pünktlich um 9:00 Uhr morgens fuhr Schumacher, der von seinem bisherigen Team für die Toyota-Tests freigestellt wurde und in einem weißen Rennanzug ohne Sponsorenaufkleber auftrat, zu seiner ersten Runde auf den 'Circuit de Catalunya' vor den Toren von Barcelona. Bis zum Trainingsende am Nachmittag absolvierte er insgesamt 67 Runden und erkannte gleich noch Verbesserungspotenzial für das künftige Auto des in Köln ansässigen Teams.
Gleichzeitig stellte er gegenüber der 'Bild'-Zeitung aber auch fest, dass es "goldrichtig" gewesen sei, zum jetzigen Zeitpunkt zu Toyota zu wechseln: "Toyota wird in Zukunft das einzige Team sein, das mit Ferrari um den WM-Sieg fährt." Und: "Es ist toll, bei der Arbeit Kölsch sprechen zu können. Die ganze Mentalität passt einfach viel besser zu mir. Das Klima bei Toyota ist sehr angenehm."
Für den Kerpener sind es im Moment stressige Wochen, denn neben den Testfahrten, die am Donnerstag fortgesetzt und ihn in den kommenden beiden Wochen auch noch zweimal nach Jerez führen werden, ist er noch für BMW-Williams bei PR- und Marketingterminen unterwegs. Nach einem Besuch am Dienstag in Turin steht für Freitag eine Stippvisite auf dem BMW-Stand auf der Motor-Show in Essen auf dem Programm.
Ärger über Verpflichtungen für BMW-Williams
"Natürlich stört mich das", zeigte sich der 29-Jährige etwas verärgert darüber, dass er als Toyota-Fahrer noch PR-Auftritte für BMW-Williams erledigen muss. "Ich bin innerlich komplett weg von BMW. Die Termine bringen nichts mehr. Das ist typisch Frank Williams. Aber wenn ihn das glücklich macht, bitteschön. Mein Hauptaugenmerk liegt jetzt auf Toyota. Alles andere kommt danach."
Schon vor der ersten Ausfahrt im neuen Auto hatte er sich nach sechs Jahren bei BMW-Williams auf die neue Herausforderung gefreut: "Da steckt genug Potenzial im Auto und im Team, das mich sehr motiviert, mich voll in die neue Aufgabe zu knien", meinte der 29-Jährige. "Es wird viel Arbeit und Geduld von uns allen erfordern."
In seiner Abschiedssaison bei BMW-Williams hatte der Kerpener mit 24 Punkten und 124 Zählern Rückstand auf seinen Bruder Michael im Ferrari in der WM-Wertung Rang neun belegt. Allerdings hatte er nach seinem schweren Unfall in Indianapolis, bei dem er zwei Wirbelbrüche erlitt, eine Zwangspause von sechs Rennen einlegen müssen. Seine beste Platzierung war der zweite Platz beim vorletzten Saisonlauf in Japan.
"Jetzt schon vom ersten Sieg zu reden, wäre vermessen"
Die Entscheidung für den Wechsel zu Toyota hatte Schumacher nach einem langen Hickhack mit Teamchef Frank Williams um eine Vertragsverlängerung schon früh im Jahr getroffen. Bei den Japanern will er mithelfen, das Team mittelfristig siegfähig zu machen. Gegen zu hohe Erwartungen wehrt er sich allerdings: "Jetzt schon vom ersten Sieg zu reden, wäre vermessen, wenngleich der eine oder andere Podiumsplatz bereits schon herausspringen sollte. Auf mich wartet ein hungriges Team, dessen positiven Spirit ich sehr schätze."
Mit einem "großen Schritt" nach vorne rechnet übrigens Toyota-Technikchef Mike Gascoyne, der es sich nicht nehmen ließ, diese Woche selbst nach Barcelona zu fliegen, um beim ersten gemeinsamen Test von Schumacher und Trulli dabei zu sein. Er sei "sehr glücklich" mit den beiden Neuzugängen, betonte er gegenüber 'F1Racing.net': "Sie wirken sehr motiviert und das motiviert auch das Team. Ich glaube, dass wir jetzt Fahrer haben, mit denen wir eine Weltmeisterschaft gewinnen können."

