Ralf Schumacher findet das neue Qualifying gut

Immer wieder wird Kritik am Sonntags-Qualifying geübt, Ralf Schumacher kann dieser Neuerung aber durchaus etwas abgewinnen

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying wird ab kommender Saison in zwei Durchgängen ausgetragen: Am Samstagnachmittag geht es im ersten Einzelzeitfahren mit fast leeren Tanks darum, wer das schnellste Paket hat, während am Sonntagmorgen bereits in Rennkonfiguration gefahren werden muss. Die addierten Zeiten ergeben die Startaufstellung.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher und Toyota haben noch einen sehr langen Weg vor sich

Während viele dieses Format kritisieren und der britische TV-Sender 'ITV' angekündigt hat, das zweite Qualifying nicht live zu übertragen, weil ansonsten der Familiensonntag zu sehr für die Formel 1 geopfert werden würde, kann Ralf Schumacher der veränderten Situation durchaus etwas abgewinnen: "Für die Zuschauer an der Strecke war am Sonntagmorgen nicht viel los. Und am Sonntag sind die meisten Familien sowieso gelangweilt, also haben sie jetzt etwas, was sie während dem Frühstück machen können", erklärte er.#w1#

"Zumindest wissen wir am Samstag, wer am schnellsten ist"

"Die Session am Samstag gibt den Leuten einen Anhaltspunkt, wer wirklich schnell ist, was auch für die Presse gut ist", fuhr der 29-Jährige fort. "Mir ist klar, dass das Kräfteverhältnis am Sonntag wieder durcheinander gebracht werden könnte, aber das hängt davon ab, für welche Strategie sich die Teams entscheiden. Zumindest wissen wir aber am Samstag, wer am schnellsten ist, was mir letztes Jahr ein bisschen gefehlt hat."

Aus Fahrersicht sieht Schumacher durch das neue Format keine große Herausforderung auf sich zukommen, sehr wohl aber könnten die Teams das eine oder andere Mal ins Schleudern kommen - dann nämlich, wenn im Sonntags-Qualifying ein Motor platzt oder ein Unfall passiert: "Dann", räumte der Toyota-Pilot ein, "könnte es eng werden, weil die Mechaniker ja rechtzeitig vor dem Rennen das Auto neu aufbauen müssten."

Neuer Toyota kommt nur langsam besser in Schwung

Sportlich läuft es für den Wahl-Österreicher übrigens noch nicht nach Wunsch, denn sein neuer Toyota verschleißt die Hinterreifen zu stark und passt nicht unbedingt zu seinem Fahrstil. Beim Saisonauftakt in Melbourne dürfte ein Platz in den WM-Punkten daher das Höchste der Gefühle sein. Andererseits hat Toyota diese Woche eine modifizierte Version des neuen TF105 vorgestellt, die bis zum ersten Rennen noch einmal verbessert werden soll.

"Das neue Aerodynamikpaket ist für das Auto ein massiver Schritt nach vorne", gab Schumacher im Rahmen der Tests in Barcelona zu Protokoll. "Es hilft immer, mehr Downforce zu haben. Wir arbeiten noch hart und es ist schwierig, die Zeiten der anderen Teams einzuschätzen, aber wir sind mit unserem Paket halbwegs zufrieden. Man kann unsere Zeiten nicht mit dem letzten Test hier vergleichen, weil die Strecke seither schneller geworden ist, aber wir haben eine Verbesserung erreicht."