Ralf Schumacher: "Die Zeiten ändern sich - Monaco muss sich mit verändern"

Formel-1-Experte Ralf Schumacher fordert Monaco auf, Veränderungen für die Grand-Prix-Veranstaltung vorzunehmen: "Schwer, das den Zuschauern rüberzubringen"

(Motorsport-Total.com) - Schumacher sieht die Situation um den Großen Preis von Monaco kritisch und fordert Änderungen, um das Rennen spannender zu gestalten. Im Bummeltempo gewann Charles Leclerc die 2024er-Ausgabe, bei der die Toppiloten im Schnitt hochgerechnet fünf Sekunden pro Runde langsamer fuhren, als es das Potenzial der Autos erlaubt hätte.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher im Fahrerlager von Monaco Zoom

In einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de erklärt Schumacher: "Zu unserer Zeit gab es das nicht, weil wir viel mehr pushen mussten und auch konnten mit den Reifen. Das hat sich alles ein bisschen geändert. Ich glaube, die Aussagen der Fahrer sprechen da für sich. Alle Fahrer vorne waren gelangweilt."

Schumacher betont, dass die Problematik des Überholens in Monaco nicht neu ist, jedoch durch die aktuellen Boliden verschärft wurde. Er schlägt vor: "Vielleicht wäre die Lösung zwei Boxenstopps, man muss den weichen oder alle Mischungen einmal fahren, aber auch den weichen. Ich denke, es ist irgendwann schwer, das den Zuschauern rüberzubringen."

Schumacher: Strecke sollte umgebaut werden

Für das neue Reglement im Jahr 2026 sollen die Autos 50 Kilogramm leichter und zudem kleiner werden, was möglicherweise helfen könnte? Schumacher meint: "Ja, das wird auf jeden Fall etwas helfen, aber es ändert ja nicht die Tatsache, dass man schon in Monaco auch historisch deutlich langsamer sein muss oder schneller sein muss, zu den Langsamen zu überholen."

Ein weiterer Vorschlag, der immer wieder ins Spiel gebracht wird, ist eine Änderung des Streckenlayouts, um neue Überholmöglichkeiten zu schaffen. Eine oft genannte Variante, wäre in der Portier-Kurve vor dem Tunnel nach links statt rechts abzubiegen, um die Tunnelgerade durch die zusätzliche Schleife etwas länger zu machen.


Ralf Schumacher: "Zu unserer Zeit gab's sowas nicht!"

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Schumacher äußert sich dazu vorsichtig optimistisch: "Es ist vielleicht realistisch, allerdings weiß ich nicht, wer sich traut, das DRS im Tunnel zu benutzen. Aber vielleicht durch die Umbaumaßnahmen generell in Monaco entsteht irgendwann mal mehr Platz, dass man vielleicht die Strecke insofern mal ändert, dass man Überholmöglichkeiten schafft."

"Die Zeiten verändern sich und Monaco muss sich auch mit verändern. Das tut man übrigens auch. Ich finde, so einen gelösten Fürst habe ich noch nie gesehen. Mit Tränchen in den Augen hat sogar Champagner mit verspritzt."

Eine komplette Einschätzung von Schumacher über die Überholproblematik in Monaco gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo der sechsfache Formel-1-Sieger auch aus eigener Erfahrung berichtet, warum das Überholen im Fürstentum früher zwar schwer, aber nicht unmöglich war.