Ralf Schumacher: "BMW hat die Formel 1 unterschätzt"

(Motorsport-Total.com) - In Imola 2001 hat Ralf Schumacher BMW - damals noch als Motorenlieferant des Williams-Teams - den ersten Sieg nach dem Wiedereinstieg in die Formel 1 beschert. Heute fährt der Deutsche für Mercedes in der DTM und BMW hat gerade bekannt gegeben, sich per Saisonende aus der Königsklasse des Motorsports zurückzuziehen.

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2001 feierte Ralf Schumacher den ersten Sieg für BMW nach dem Wiedereinstieg

Für Schumacher kommt diese Mitteilung "natürlich überraschend, weil BMW in der Diskussion um eine Budgetobergrenze bis zum Schluss mit führend war. Von daher hat man damit nicht gerechnet", so der ehemalige Formel-1-Pilot gegenüber 'Bild.de': "Auf der anderen Seite war die Zielsetzung ganz klar, dass man um den WM-Titel fahren will. Deshalb hat man sehr viel Geld investiert, ein eigenes Team gekauft - aber man hat sich von Jahr zu Jahr von diesem Ziel entfernt. Insofern kann ich diese Entscheidung verstehen, weil der Erfolg einfach nicht da ist."#w1#

"Das Ziel ist definitiv verfehlt worden, darüber brauchen wir nicht zu sprechen", kritisiert der 34-Jährige seinen ehemaligen Arbeitgeber. "Ich habe zwar damals den ersten Sieg für BMW eingefahren, aber ab da ging es nicht so weiter, wie man sich das gewünscht hat." Vor allem in der laufenden Saison läuft es überhaupt nicht nach Plan - derzeit befindet sich das BMW Sauber F1 Team nur auf Platz acht der Konstrukteurs-WM.

Und weiter: "Ich glaube, dass man auch die Phase eines eigenen Teams und die Dauer etwas unterschätzt hat. Da hat man sich sehr viel Mühe gegeben, aber Formel 1 ist nun mal nicht ganz so leicht. Die Regeländerungen, das KERS-System - das sind alles Dinge, die man unterschätzt hat, glaube ich. Andere haben ihre Aufgaben besser gelöst. Von daher blieb dann wahrscheinlich nur noch die Entscheidung ob noch mehr Geld hinterherwerfen oder Schluss zu machen."

Mitleid empfindet Schumacher mit BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Er wird sicherlich wahnsinnig enttäuscht sein, weil er ein wahnsinnig zielstrebiger und ehrgeiziger Mann ist, mit dem ich sehr gut befreundet bin. Von daher weiß ich, wie es ihm in diesem Moment geht. Auf der anderen Seite ist er auch Realist genug, um diese Entscheidung zu akzeptieren und nach vorne zu schauen - und man hat ja schon verlauten lassen, dass BMW mit dem Motorsport nicht ganz aufhört. Da finden sich sicherlich noch genügend Aufgaben für ihn."