• 19.08.2002 14:33

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: "Bei uns war Feuer am Dach"

Ralf Schumacher gibt zu, dass für ihn der dritte Platz im Qualifying und im Rennen eine riesige Erleichterung war

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher war nach dem Rennen anzusehen, dass er sich über den dritten Platz in Ungarn richtig gefreut hat: "Jetzt kann ich's ja sagen: Nach den Freien Trainings war Feuer am Dach, da war mit einer zweiten Reihe im Qualifying und mit einem dritten Platz im Rennen nicht im Entferntesten zu rechnen", so der BMW-Williams-Pilot auf seiner Homepage. "Wir hatten das Schlimmste befürchtet, insofern hat das Rennen auch Spaß gemacht. Jetzt hätten wir die Strecke, die uns am wenigsten entgegenkommt, hinter uns gebracht - ich hoffe, dass die folgenden Duelle mit Ferrari ein wenig spannender werden."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher ist mit dem Verlauf des Rennwochenendes in Ungarn zufrieden

Am Montag hat sich der Wahlösterreicher das Rennen noch einmal auf Video angeschaut und "musste schon ein paar Mal grinsen", wie er erzählt: "Es war ein komplett verrücktes Wochenende! Dass Rubens Barrichello gewinnen wird, war mir klar. So wie Ferrari vorher argumentiert hat, musste das so sein. Den Start hab' ich mir noch einmal ganz genau angeschaut! Ich war knapp vor meinem Bruder, aber halt außen. Und da ist die Strecke derart rutschig, dass ich beim Anbremsen rausgeflogen wäre. Und wenn ich nach innen gezogen hätte, wären wir zusammengekracht, weil Michael nicht nachgegeben hätte."

Weil der 27-Jährige befürchtete, dass er aus dem Rennen geworfen werden könnte und so um den Lohn der ganzen Arbeit gebracht werden könnte, hat er sich für die "sichere Variante" entschieden, was sein Chef Gerhard Berger begrüßte: "Da hat er sich absolut richtig verhalten und darüber sind wir sehr froh. Wenn er im Kiesbett gesteckt hätte und McLaren-Mercedes hätte die Plätze drei und vier geholt, dann hätten uns die fehlenden Punkte sehr geschmerzt." Wieder einmal hat sich also gezeigt, dass es manchmal besser ist, zurückhaltend zu fahren, denn der zweite Platz wäre für "Schumi II" sowieso unerreichbar gewesen.

Das Rennen auf dem 3,975 Kilometer langen Kurs war für den BMW-Williams-Piloten alles andere als einfach, wie er unumwunden zugibt: "Budapest ist eine Strecke, wo du sehr leicht einen Fehler machen kannst, selbst wenn du ohne Druck von vorne oder hinten fährst. Ich war 77 Runden lang voll konzentriert, um nur ja nicht durch eine kleine Unachtsamkeit das wegzuschmeißen, was wir uns ein Wochenende lang erarbeitet hatten."