• 02.10.2003 09:47

  • von Marcus Kollmann

Ralf: "Ein Fehler, den wir hätten vermeiden können"

"Schumi II" kritisiert das Team, Mario Theissen kontert - Mission lautet jetzt in Japan wenigstens die Konstrukteurs-WM zu gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher wird den Großen Preis der USA wohl noch lange in Erinnerung behalten.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher über das Debakel in Indy: Ich war stinksauer"

Nachdem er in der Saison 2000 mit Motorenproblemen, im Jahr darauf dann auf Grund eines Drehers frühzeitig ausgeschieden war und 2002 nach dem Zusammenstoß mit seinem Teamkollegen nur Sechzehnter wurde, schied er dieses Jahr zur Abwechslung einmal wieder durch einen Dreher im Regen aus.

"Alle haben durcheinander gequatscht!"

Kein Wunder, dass der BMW-Williams-Pilot nach dem vorletzten WM-Lauf zu der Erkenntnis kam, "dass Indianapolis und Ralf Schumacher irgendwie nicht so richtig zusammenpassen. Vier Rennen, drei Ausfälle und einmal im Niemandsland - man sollte meinen, es ginge nicht mehr schlimmer."

Was den 28-Jährigen so aufregte, war aber die am Rennsonntag und während der Wetterkapriolen fehlende Abstimmung zwischen Kommandostand und Fahrer. "Zwei Runden lang hab' ich über Funk versucht, herauszufinden, wie die Box das Wetter einschätzt, um eventuell Regenreifen aufzuziehen. Nix, keine Info, alle haben durcheinander gequatscht!", macht "Schumi II" seinem Ärger Luft und setzt nach: "Als das Kommando zum Reinkommen endlich kam, war ich gerade 100 Meter an der Boxeneinfahrt vorbeigerast." So etwas nennt man schlechtes Timing.

"Das Podium war allemal drin"

Die Konsequenz des Durcheinanders, in dem sich der Deutsche wunderte was das Team für ein Spiel treibt und sich die Mannschaft am Kommandostand fragte warum er denn nicht zum Reifentausch an die Box kommt, war schließlich der Dreher der im Ausfall in Runde 22 endete. "Ein Fehler, den wir hätten vermeiden können", findet Ralf Schumacher und meint damit den verpatzten Boxenstopp.

Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer und so stellte auch Ralf Schumacher fest, dass "ich im Regen wohl auch keine Chance auf den Sieg gehabt hätte." Fest steht aber auch, dass man für BMW-Williams im Kampf um die Konstrukteursweltmeisterschaft wichtige Punkte verschenkt hat. "Das Podium war allemal drin", ist sich Ralf sicher.

BMW-Motorsportdirektor: Ralf hat nicht geantwortet

Die Kritik von Ralf Schumacher am Team für den verpatzten rechtzeitigen Boxenstopp zog bereits eine Reaktion nach sich. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen konterte auf die Vorwürfe und erklärte: "Es war genau umgekehrt. Wir haben auf seine Antwort gewartet, aber es kam keine. Er blieb einfach noch eine Runde draußen."

An den verschenkten Punkten können die gegenseitigen Schuldzuweisungen im Endeffekt aber auch nichts mehr ändern. Nun heißt es nach vorne schauen und sich konzentriert auf das Saisonfinale in Japan vorbereiten. Die Mission der beiden BMW-Williams-Piloten lautet jetzt "wenigstens die Konstrukteurs-WM zu retten", wie Ralf Schumacher erklärt.

Suzuka-Bilanz von "Schumi II" bietet von allem etwas

Für den 28-Jährigen ist Suzuka seit Beginn seiner Formel-1-Karriere aber bislang noch kein sonderlich erfolgreiches Pflaster gewesen. Die Japan-Bilanz von "Schumi II" bietet zumindest von allem etwas.

Neben einer Zielankunft als Neunter außerhalb der Punkte (1997), kam der Wahl-Österreicher nur 1999 als Fünfter und 2001 als Sechster in den Punkterängen ins Ziel. 1998 (Motor), 2000 (Unfall) und 2002 (Motor) musste er frühzeitig zusammenpacken. Nach dem enttäuschenden Rennen in Indianapolis kann es jetzt aber eigentlich nur wieder besser werden.

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