• 01.10.2003 11:51

  • von Marcus Kollmann

Andretti: US-Grand Prix nicht profitabel genug

Mario Andretti über die Spekulationen des Verlustes des Rennens in Indianapolis und Ideen um das Interesse der Amerikaner zu wecken

(Motorsport-Total.com) - Trotz schlechten Wetters herrschte vergangenes Wochenende in Indianapolis ein großes Interesse am vorletzten Formel-1-Grand Prix des Jahres. Am Donnerstag nutzten Hunderte von Besuchern die Möglichkeit beim Boxengassenbesuch auf Tuchfühlung mit der Königsklasse des Motorsports zu gehen und auch von Freitag bis Sonntag waren die Tribünen recht gut gefüllt.

Titel-Bild zur News: Blick auf die Start-Ziel-Gerade in Indianapolis (US-Grand Prix)

Hat der US-Grand Prix in Indianapolis eine dauerhafte Zukunft?

Dennoch gab es am Rande einige über die weitere Zukunft des Formel-1-Laufes in Indianapolis Fragen aufwerfende Informationen. Mario Andretti, von 1968 bis 1982 selbst in der Formel 1 unterwegs und Weltmeister in der Saison 1978, schaute am Mittwoch kurz im Fahrerlager vorbei und äußerte sich dabei zu dem generellen Problem der Serie in Amerika noch mehr Aufmerksamkeit zu erlangen.

"Tony George", so Andretti in der englischsprachigen Motorsportpresse, "hat einige Schwierigkeiten das Rennen profitabel zu machen. Ich bin jedoch überzeugt, dass er weitermachen wird, denn es liegt ihm wirklich am Herzen. Ich weiß, dass es ihn eine Menge Geld kostet, doch das wird ihn nicht abhalten. Die Regierung könnte ihn ja unterstützen, doch so etwas ist hier undenkbar wenn es um ein Sportereignis geht", ging der 63-Jährige auf die Meldungen ein wonach die Zukunft des Grand Prix auf dem Brickyard unsicher ist.

Andretti äußerte anschließend seinen Vorschlag wie man das ändern könnte. "Um den US-Grand Prix zu sichern, muss so schnell wie möglich ein amerikanischer Pilot in der Formel 1 fahren", so Andretti, der darauf hinwies, dass die Öffentlichkeit nun einmal jemanden braucht mit dem man sich identifizieren kann. Bis das bereits gestartete Förderprogramm, mit dem in wenigen Jahren ein oder zwei Amerikaner in die Königsklasse gelangen sollen, Früchte trägt, bestünde aber auch noch eine andere Möglichkeit.

"Was ich nicht verstehe ist die Sache, dass ein Team wie Ferrari oder ein anderes Top-Team kein drittes Auto mit einem lokalen Fahrer einsetzen kann. Ich bin sicher, dass das 40.000 zusätzliche Besucher im Rennen bedeuten würde und leicht umzusetzen wäre", so der Amerikaner, der sich abschließend verwundert darüber zeigte, dass noch keiner auf diese Idee gekommen sei.