• 03.04.2003 19:41

Räikkönen: "Vor uns liegt ein langer Weg"

Im Rahmen der FIA-Pressekonferenz sprach der "Iceman" über die Zeit seit Malaysia und seine Aussichten für die weitere Saison

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kimi, die Euphorie nach deinem ersten Sieg hat inzwischen sicher etwas nachgelassen, aber Ron Dennis hat gesagt, es sei wichtig, dass du jetzt weißt, wie man ein Rennen gewinnt. Wie wichtig ist das für dich?"
Kimi Räikkönen: "Naja, natürlich ist der erste Rennsieg immer wichtig. Es hilft mir insofern, als ich jetzt weiß, wie es sich anfühlt, aber es ist schwer zu sagen, ob mich das beeinflussen wird, ob ich jetzt besser fahre oder nicht, denn es war erst das erste Mal und wir werden sehen. Es war aber eine gute Erfahrung und es ist gut für mich und das Team, einmal ein gutes Resultat in der Tasche zu haben."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

"Iceman" Kimi Räikkönen heute bei der internationalen FIA-Pressekonferenz

Frage: "Macht es einen großen Unterschied für dein Selbstvertrauen?"
Räikkönen: "Es hilft sicher. Zumindest weiß ich jetzt, dass ich Rennen gewinnen kann. Darüber muss ich mir nicht mehr den Kopf zerbrechen."

Frage nach erstem Sieg war immer ein Thema

Frage: "Hat dich das belastet?"
Räikkönen: "Nein, nicht wirklich belastet, aber man denkt natürlich immer daran, ob man das nächste Rennen gewinnen wird oder nicht, denn das ist eine der ersten Sachen, die man erreichen will, und wenn es noch nicht passiert ist, fragt man sich, ob es einem je gelingen wird. Das ist jetzt kein Thema mehr."

Frage: "Du führst auch in der Weltmeisterschaft. Ein schönes Gefühl?"
Räikkönen: "Ja, ich denke schon. Das ist sehr gut. Gerade zu Saisonbeginn ist es wichtig, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Hoffentlich können wir dann mit unserem neuen Auto noch ernsthafter um die Weltmeisterschaft kämpfen. Es sieht einmal ganz gut aus, aber vor uns liegt noch ein langer Weg und wir müssen weiterhin punkten und gute Resultate nach Hause bringen."

Frage: "Wie wichtig ist das neue Auto überhaupt, wenn ihr ja auch so die ersten beiden Rennen gewonnen habt?"
Räikkönen: "Ja, es ist anscheinend immer noch schnell genug, aber wenn wir einmal in Europa sind, kann sich das ganz schnell ändern. Mit Michelin hatten wir bisher einen Wettbewerbsvorteil und ich hoffe, dass das auch so bleibt. Ich denke, hier sollten wir noch immer ein gutes Paket haben. In Europa sieht die Sache aber ganz anders aus, denn da ist es auch nicht mehr so warm und so weiter. Wir können aber so gut sein wie in den beiden ersten Rennen. Wir sollten okay sein. Wichtig ist, so viele Punkte wie möglich zu sammeln."

MP4-18 nach Brasilien erstmals im Testbetrieb

Frage: "Wann werden wir euer neues Auto im Renneinsatz sehen?"
Räikkönen: "Ich weiß es nicht. Nächste Woche, nach diesem Rennen, wird es einen Shakedown geben. Alex wird das erledigen, aber wir sind uns noch nicht sicher, wann wir das erste Rennen damit bestreiten werden. Sobald es zuverlässig und schneller als das alte Auto ist, werden wir sicher nicht zögern. Ich hoffe, dass das eher früher als später der Fall sein wird."

Frage: "Pedro de la Rosa wurde als zusätzlicher Testfahrer engagiert. Nimmt dir das noch mehr Arbeitslast von den Schultern?"
Räikkönen: "Das kann ich nicht wirklich sagen, aber es ist sicher gut, denn jetzt haben wir zwei Autos, die wir schneller machen können. Das ist eine Menge Arbeit und Pedro ist ziemlich erfahren und er muss auch schnell sein. Jedenfalls ist es gut, einen zusätzlichen Mann im Team zu haben, der uns ein wenig aushilft."

Frage: "Hat sich dein Privatleben seit dem Sieg verändert und wie steht es jetzt mit deiner Einstellung zu deinem Job?"
Räikkönen: "Nein, es hat mein Privatleben überhaupt nicht verändert. Vielleicht sehe ich jetzt mein Gesicht öfter in den Zeitungen, aber sonst ist alles gleich geblieben. Ich denke, ich werde an die Rennen genau wie bisher herangehen. In der Weltmeisterschaft haben wir davon vielleicht ein bisschen profitiert, aber sonst ist alles wie immer."

Kein Einwand gegen Traktionskontrollen-Verzögerung

Frage: "Bist du zufrieden mit der Entscheidung, dass die Traktionskontrolle jetzt erst 2004 eingeführt wird?"
Räikkönen: "Es hätte mir nichts ausgemacht, wenn wir schon dieses Jahr darauf verzichtet hätten. So haben es aber die Teams ein bisschen einfacher."

Frage: "Hast du vor Saisonbeginn einmal daran gedacht, das zweite Rennen zu gewinnen und in der WM-Wertung zu führen?"
Räikkönen: "Es war schwer abzusehen, wie sich alles entwickeln würde. Natürlich wussten wir, dass unser Auto schneller ist als letztes Jahr und zuverlässig, aber wenn man mit anderen Teams testet, kann man nicht abschätzen, was für ein Programm sie verfolgen. Hier werden wir ein besseres Verständnis darüber bekommen, wo wir in Relation zu Ferrari und Williams stehen, aber scheinbar ist unser Auto schnell genug, denn wir haben die Rennen gewonnen. Es war ein guter Auftakt. Wir haben viele Punkte, ich bin happy. Hoffentlich können wir das so beibehalten."

Frage: "Hattest du Vorbilder, als deine Karriere ins Rollen kam?"
Räikkönen: "Ich hatte keine Idole, jubelte aber immer den Finnen zu. Meine Karriere habe ich im Motocross begonnen, dann wechselte ich zu den Karts und jetzt bin ich hier."

Frage: "Was hältst du von der neuen Fahrergeneration?"
Räikkönen: "Ich denke, ich gehöre da auch dazu. Ich denke, mehr Junge kommen jetzt in die Formel 1. Das ist gut."