Räikkönen vor Montoya im dritten Freien Training
Die "Silberpfeile" dominierten die ersten 45 Minuten am Samstag - Schumacher kämpfte mit bockigem Ferrari, Dreher von Pizzonia
(Motorsport-Total.com) - Weil die Temperaturen am Samstagmorgen trotz strahlenden Sonnenscheins nur knapp über die 20-Grad-Marke kletterten, hielten sich die meisten Teams mit ihren Trainingsprogrammen zurück, um die Motoren für die repräsentativere vierte Session aufzusparen. Dennoch war das Resultat am Ende ein vertrautes: Zwei "Silberpfeile" hatten den Rest des Feldes sicher im Griff.

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Kimi Räikkönen setzte heute Morgen seine erste Bestzeit an diesem Wochenende
Etwa vier Minuten vor Schluss setzte sich Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/6 Runden) gleich bei seinem ersten Versuch in Führung, ehe er sich noch einmal leicht steigerte und 1:34.253 in den Asphalt brannte. Der Finne nahm damit seinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya (6 Runden), der sich einmal verbremste, 0,193 Sekunden ab und untermauerte die Favoritenstellung der silbernen MP4-20-Boliden, was die Entscheidung in der Konstrukteurs-WM angeht.#w1#
Fisichella lag bis wenige Minuten vor Schluss in Führung
Giancarlo Fisichella (Renault/+ 0,219/8 Runden) führte das Feld lange an, musste sich schlussendlich aber mit dem dritten Platz zufrieden geben. Direkt hinter ihm landete Weltmeister Fernando Alonso (+ 0,378/4 Runden) auf demselben Fabrikat, gefolgt von Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 0,496/12 Runden). Da Webbers Zeit eher als Ausreißer gewertet werden darf, spitzt sich wohl wieder alles auf einen Zweikampf zwischen McLaren-Mercedes und Renault um die Pole Position zu.
Jenson Button (BAR-Honda/+ 0,751/6 Runden), David Coulthard (Red-Bull-Cosworth/+ 1,043/9 Runden), Takuma Sato (BAR-Honda/+ 1,208/9 Runden), Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 1,279/8 Runden) und Antonio Pizzonia (BMW WilliamsF1 Team/+ 1,422/ 13 Runden) komplettierten die Top 10. Letzterer war der erste Pilot auf der Strecke, drehte sich allerdings nach 19 Minuten und konnte erst kurz vor Schluss wieder ins Geschehen eingreifen.
Rang elf sicherte sich Michael Schumacher (Ferrari/+ 1,728/10 Runden), doch der siebenfache Weltmeister hatte alle Hände voll zu tun: In der 25. Minute fuhr er aus der Box, in der 27. drehte er sich und in der 28. war er nach einem Verbremser schon wieder neben der Strecke. Die Balance seines F2005 machte optisch einen miserablen Eindruck, allerdings war er auch mit denkbar abgenutzten Reifen unterwegs.
Ralf Schumacher im Toyota langsamer als Trulli
Der Teamkollege des 36-Jährigen, Vorjahressieger Rubens Barrichello (+ 1,741/10 Runden), sicherte sich zunächst den 13. Platz, doch Ferrari wird gefühlsmäßig noch zulegen können. Toyota machte hingegen weiterhin einen überaus bescheidenen Eindruck - und Ralf Schumacher (15./+ 1,998/10 Runden) war diesmal sogar langsamer als Jarno Trulli (14./+ 1,847/13 Runden), der sich sieben Minuten vor Schluss am Ende der Gegengeraden einmal massiv verbremste.
Ansonsten gab es im dritten Freien Training kaum neue Erkenntnisse gegenüber gestern, einmal abgesehen natürlich vom prachtvollen Wetter in Shanghai, welches für das Qualifying am Nachmittag auf eine schöne Kulisse hoffen lässt. Zunächst stehen aber noch einmal 45 Trainingsminuten auf dem Programm, nach denen sich das tatsächliche Kräfteverhältnis noch weitaus besser aufschlüsseln lassen wird.
Übrigens: Christian Klien (Red-Bull-Cosworth) schenkte sich die dritte Session als einziger Fahrer ganz.

