• 15.10.2005 03:51

  • von Fabian Hust

Räikkönen: "Vielleicht bleibe ich für immer"

Kimi Räikkönen über den erneut ausgebliebenen Titelgewinn, die finnischen Medien und die Gerüchte um einen Wechsel zu Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen ist dieser Tage ein glücklicher Mann, obwohl er das WM-Duell gegen Fernando Alonso verloren hat. Doch das Rennen in Suzuka, das er als "wohl mein bestes Rennen" bezeichnet, war mehr als nur eine kleine Motivationsspritze für die Zukunft: "Michael widerfährt jetzt, was er in früheren Zeiten mit den anderen gemacht hat", so der Finne gegenüber der 'Bild' nach seinem Duell mit dem Ex-Champion.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen will bei den "Silbernen" bleiben, wenn die Leistungen stimmen

Trotz aller Probleme, die er in dieser Saison hatte, steht für Kimi Räikkönen fest, dass der MP4-20 das beste Auto war, mit dem er je fuhr: "Das habe ich schon nach den ersten Testkilometern gemerkt!", so der McLaren-Mercedes-Pilot gegenüber dem 'Blick'.#w1#

Dass er den Titel in diesem Jahr nicht gewinnen konnte, schmerzt den 25-Jährigen weniger als der Titelverlust 2003 gegen Michael Schumacher, da er dort näher am Titelträger dran war: "Hätten wir später in Europa nicht so viele Defekte gehabt, hätte es immer noch gereicht", blickt Räikkönen auf die problembehaftete Saison zurück, in der er mehr Probleme hatte als Teamkollege Juan-Pablo Montoya: ("Das muss wohl Pech sein!"), den er aber zumindest im Griff hatte: "Er ist manchmal schneller, aber nur manchmal..."

Der größte Feind waren auch in diesem Jahr eher die Medien, die erneut über einige Skandale zu berichten wussten und den Rennfahrer sogar zwangen, in Deutschland eine Gegendarstellung zu erwirken: "Das ist eine Warnung an die finnischen Blätter. Da kommt der größte Teil dieses Blödsinns her. Die haben dann Freunde in Deutschland, wo die Geschichten dankbar aufgenommen werden. Die finnischen Medien sind da extrem. Die haben keinen Respekt vor den Leuten, über die sie schreiben." Die finnischen Medien seien auch mit ein Grund, warum er in der Schweiz wohne.

"Wenn ich mich mal für ein Team entscheide, dann ziehe ich das auch gnadenlos durch." Kimi Räikkönen

Das Thema Ferrari ist und bleibt ein heißes Eisen, doch Kimi Räikkönen wird nicht müde, die angeblichen Wechselgerüchte zu dementieren: "Warum soll ich mich so früh festlegen? Ich schaue mir doch 2006 erst mal an, wer mit den neuen Regeln schnell und nicht schnell ist. Wenn ich mich mal für ein Team entscheide, dann ziehe ich das auch gnadenlos durch. Einen Fall Button gibt es bei mir nicht!"

"Vielleicht niemals", werde er zu den Roten wechseln, so Räikkönen gegenüber der 'Bild'. "Ich will im schnellsten Auto sitzen. Sehr gut möglich, dass ich bei entsprechendem Erfolg für immer bleibe. Ich kenne die Gerüchte, habe aber definitiv nichts bei Ferrari unterschrieben." Das, was Schumacher mit seinen fünf Titeln in Folge erreicht hat, werden seiner Einschätzung nach weder er noch Alonso "wahrscheinlich nicht" erreichen: "Das war herausragend. Vielleicht bin ich eines Tages mit einem WM-Titel glücklich und höre auf."