• 22.04.2009 09:06

  • von Britta Weddige

Räikkönen: "Tiefer können wir nicht mehr sinken"

Für Kimi Räikkönen war der Vettel-Sieg das Schönste am China-Rennen, er selbst haderte mit fehlender Downforce - Jetzt will er endlich punkten

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen hat während seiner Formel-1-Karriere schon mehrfach turbulente Zeiten erlebt, aber dass er nach 2004 noch einmal nach drei Saisonrennen immer noch mit leeren Händen dastehen würde, hätte sich der frühere Weltmeister wohl nicht in seinen düstersten Momenten erwartet. Auch in China gab es für den Ferrari-Finnen nichts zu holen: Mehr als Platz zehn war im F60 im Regen nicht drin.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Ex-Champion Kimi Räikkönen hatte im Regen von China nur wenig Fahrfreude

"Nun, auch über den China-Grand-Prix gibt es nicht viel zu erzählen", schrieb Räikkönen auf seiner Internetseite. "Es ist schade, dass es schon mein drittes schlechtes Wochenende in Folge war. Wir haben weiter Schwierigkeiten und wir haben bisher keinen einzigen Punkt geholt." Seine bittere Erkenntnis: "Ich bin mir sicher: Tiefer können wir nicht mehr sinken, aber das hilft natürlich auch nicht weiter."#w1#

Am schwierigsten sei in China das Training gewesen, berichtete Räikkönen: "Die Balance war okay, aber wir hatten keine Downforce. Am Samstag hatten wir dann neue Teile am Auto und es hat sich auf Anhieb besser angeführt. Ich hatte ein bisschen Downforce und die Qualifikation lief besser, als wir erwartet hatten. Aber wir hatten kein KERS und das hat uns ein paar Zehntelsekunden gekostet."

Das fehlende KERS hat sich auch am Sonntag bemerkbar gemacht: "Im Rennen bin ich immer hinter irgendjemand hergefahren, dabei hätte uns KERS sicher geholfen. Aber die Sicherheit geht vor und wir konnten das System nicht benutzen."

"Das Schönste am China-Rennen war, dass Sebastian Vettel gewonnen hat." Kimi Räikkönen

Dazu kam das Wetter: Wie schon in Malaysia öffnete der Himmel in China seine Schleusen. "Diese Regenrennen haben mich angek... - ich liebe es eigentlich, auf einer nassen Strecke zu fahren, aber es ist so schwierig, wenn das Auto keine Downforce hat", haderte Räikkönen mit den Bedingungen. "Es gibt keinerlei Traktion, deshalb kannst du noch versuchen, das Auto auf der Strecke zu halten. Etwas anderes bleibt dir nicht mehr übrig." Und deshalb kommt der Finne zu dem Schluss: "Das Schönste am China-Rennen war, dass Sebastian Vettel gewonnen hat. Er ist ein toller Kerl. Erst ist gut gefahren und hat den Sieg verdient."

Während Vettel und Co. feiern, ist bei Ferrari Wunden lecken angesagt. "Wir stehen weiter bei Null und das macht das Leben nicht leichter, aber ich habe auch schon früher schlechte Zeiten erlebt", gibt sich Räikkönen kämpferisch. "Das gesamte Team muss die Stärke haben, fokussiert zu sein und wir werden unser Bestes versuchen. In Barcelona werden wir ein neues Paket haben und dann werden wir sehen, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen."

Jetzt geht es weiter nach Bahrain. Schwacher Trost für Räikkönen: "Dort sollte es wenigstens nicht regnen." Auch sonst stimmen ihn die Vorzeichen optimistisch: "Wir haben dort im Winter getestet und das sollte uns ebenfalls weiterhelfen. Natürlich ist es dort jetzt heißer. Aber dass wir dort schon im Februar mit Slicks und KERS getestet haben, sollte uns die Arbeit erleichtern. Ferrari hat die letzten beiden Rennen in Bahrain gewonnen. Natürlich kann man nicht einfach erwarten, dass man von irgendwo her plötzlich mehr Speed bekommt. Aber ich denke, wir sollten anfangen, Punkte zu holen und hoffentlich können wir auch ums Podium mitfahren."