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  • 13.03.2014 09:16

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Räikkönen: Reifen zählen mehr als fahrerisches Können

Der Ferrari-Rückkehrer glaubt, dass sich die besten Piloten auf ähnlichem Niveau bewegen - Fernando Alonso hofft auf Klarheit nach dem Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Ferrari ist das einzige Team, das in der Saison 2014 auf zwei Weltmeister in seinen Reihen vertraut. In einem Jahr, in dem sich alles um die neuen Antriebsstränge und die Generation Hybrid dreht, muss das kein Vorteil sein, glaubt man Kimi Räikkönen. Der Finne, Champion des Jahres 2007, sieht seine Kollegen am Lenkrad ähnlich gut aufgestellt: "Ich denke nicht, dass der Unterschied zwischen den Top-Piloten so groß ist - egal wie die Regeln lauten", sagt er im Vorfeld des Großen Preises von Australien.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Ist die Lenkradarbeit nicht mehr das A und O? Räikkönen setzt auf die Reifen Zoom

Deutlich mehr Bedeutung misst er dem Dauerthema vergangener Jahre, den Pirelli-Pneus, bei. Ihr Zusammenspiel mit dem Piloten wirke sich stärker aus als das individuelle Talent: "Die Reifen, da passt vielleicht der eine Typ besser als der andere, aber sonst gibt es keine Differenz", so Räikkönen. Die Italiener warten mit einem konservativeren Konzept auf, um den Teams in Zeiten des Umbruchs keine zusätzliche Hürde zu präsentieren. Fahrer mit einem aggressiven Stil könnten davon durchaus profitieren.

Räikkönen gibt zu bedenken, dass auch die Aerodynamik und Randaspekte nicht übersehen werden dürften: "Das ganze Paket muss in jeder Hinsicht stark sein", fordert der 34-Jährige, "um die Resultate zu erreichen, die wir wollen." Klar, dass es für die Roten nur um Titel gehen kann. Immerhin muss er sich bei seiner Rückkehr nach Maranello nicht auf ein neues Umfeld einstellen. "Ich kenne die Leute und das macht es in einem Jahr, in dem vieles neu ist, einfacher", meint Räikkönen, der bei seinem Lotus-Comeback mehr Anlaufzeit benötigte.

Den drei WM-Titeln Räikkönens und Fernando Alonsos zum Trotz: Beide Piloten bekräftigen wie schon im Vorfeld des Grand Prix und bei den Testfahrten, dass es ihnen noch völlig schleierhaft ist, wo sie mit ihrem Paket und der Scuderia genau stehen. Am Freitag und am Samstagvormittag planen Stefano Domenicali und Co. ein normales Programm für das Freie Training. "In 24 oder 48 Stunden gibt es Antworten, dann wir wissen wir mehr", verspricht Alonso.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Australien

Wie sich allerdings das heikle Thema Sprit sparen entwickelt, wird Räikkönen wohl selbst in der Startaufstellung nicht einschätzen können. "Schwer zu sagen", pustet er durch. "Das kommt darauf an, wie sich das Rennen allgemein entwickelt, etwa mit dem Safety-Car oder dem Wetter." Die Strecke im Albert Park schätzt er in diesem Punkt allerdings als Feuerprobe ein: "Das wird sicher einer der schwierigsten Kurse, was das angeht."