• 10.05.2007 18:41

Räikkönen: "Mehr so, wie ich es mir wünsche"

Kimi Räikkönen im Interview über seine Zuversicht vor Barcelona, den Besuch von Michael Schumacher und das Duell mit Felipe Massa

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kimi, wenn du einschätzen müsstest, wie zuversichtlich du in dieser Saison vor jedem Rennen warst, wo stufst du dann Barcelona ein?"
Kimi Räikkönen: "Ich weiß es nicht, das ist nicht einfach. Ich denke, das erste Rennen war am besten, da war auch das Auto am, besten, aber Bahrain war ziemlich schwierig. Hier haben wir beim Test etwas gefunden, das hoffentlich funktionieren wird, aber das weiß man nie. Das Wetter ist wieder ganz anders. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich besser aussehen werde, aber das kann man vor dem Qualifying nie sagen."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen stellte sich heute in Barcelona den Fragen der Journalisten

Frage: "Wie würdest du nach drei Rennen dein Verhältnis zu Felipe Massa beschreiben?"
Räikkönen: "Es ist unverändert. Wir verstehen uns gut. Natürlich fahren wir Rennen gegeneinander, aber die Atmosphäre im Team ist gut. Das ist die Hauptsache."#w1#

Massa ist für Räikkönen Teamkollege und Gegner

Frage: "Ist er dein Teamkollege oder ein Gegner?"
Räikkönen: "Beides."

Frage: "Ist er besser als erwartet?"
Räikkönen: "Ich habe damit gerechnet, dass er gut sein würde. Man weiß vorher nie, wie stark jemand im Rennen ist, aber das kam nicht überraschend für mich."

"Ich habe damit gerechnet, dass er gut sein würde." Kimi Räikkönen

Frage: "Du sagst, dass das Auto jetzt besser zu deinem Fahrstil passt. Was hat sich seit Bahrain verändert?"
Räikkönen: "Wir haben einige neue Teile - neue Aerodynamikteile, eine neue Frontpartie, ein neues Heck, ein besseres Setup insgesamt. Das ist der größte Unterschied. Es ist jetzt einfach mehr so, wie ich es mir wünsche. Ich kann jetzt wieder so fahren, wie ich will. Bis jetzt bin ich so gefahren, dass ich das Maximum aus dem Auto herausholen konnte, aber das entsprach nicht meinen Bedürfnissen. Jetzt ist das hoffentlich anders."

Frage: "Stimmt es, dass du die Reifen nun besser ausschöpfen kannst?"
Räikkönen: "Ich denke schon. Unser Schwachpunkt war das Qualifying, das Rennen eigentlich weniger. Aber mit den neuen Reifen, wenn du im Qualifying nicht vorne stehst, wird es schwierig. Das ist also der Bereich, in dem wir uns verbessern wollen. Hoffentlich gelingt es uns."

Frage: "Fernando Alonso hat gesagt, dass er ein WM-Duell zwischen dir und ihm erwartet. Was sagst du dazu?"
Räikkönen: "So sieht es aber nicht aus. Man weiß nie. Es ist eine lange Saison, aber es wird sicher nicht so bleiben wie jetzt. Ein paar Fahrer werden viele Punkte verlieren und dann nicht mehr zurückfinden. Jetzt sieht es sehr knapp aus und ich kann nicht sagen, was in Zukunft passieren wird, aber ich hoffe, dass wir am Ende vorne liegen werden."

Frage: "Rechnest du damit, dass Lewis Hamilton im WM-Kampf mithalten kann?"
Räikkönen: "Ich weiß wie gesagt nicht, was in den nächsten Rennen passieren wird. Niemand weiß das. Bis jetzt hat er großartige Arbeit geleistet, also könnte er unser schärfster Konkurrent werden. Er könnte das ganze Jahr vorne bleiben oder auch nicht. Für uns gilt das Gleiche. Warten wir einfach ab."

Frage: "Michael Schumacher kommt morgen nach Barcelona. Was sagst du dazu?"
Räikkönen: "Er kommt, weil er noch im Team involviert ist. Er wird versuchen, das Team nach vorne zu bringen - das ist der Grund. Das kann nur positiv sein."

Schumacher soll andere Teams beobachten

Frage: "Wie kann Michael Schumacher dem Team helfen und was wird er an diesem Wochenende genau machen?"
Räikkönen: "Er ist da, um dem Team zu helfen. Hoffentlich hat er Zeit, die anderen Teams zu beobachten und einige frische Ideen einzubringen. So geht er an dieses Wochenende heran. Natürlich kommt er nicht, um uns zu sagen, wie wir das Auto fahren sollen. Das war noch nie der Grund. Aber da muss man eigentlich das Team fragen - ich bin nicht hier, um solche Fragen zu beantworten."

"Er ist da, um dem Team zu helfen." Kimi Räikkönen

Frage: "Wenn Michael Schumacher sagt, dass dies und jenes so und so gemacht werden sollte, wie reagierst du dann? Oder ist das ein Komitee, das die Entscheidungen trifft?"
Räikkönen: "Ich sitze selbst im Auto und entscheide mit meinen Ingenieuren immer noch eigenständig, was ich machen will."

Frage: "Die Strecke verfügt im letzten Sektor nun über eine Schikane. Wie gefällt sie dir?"
Räikkönen: "Ich fand die Strecke vorher besser, wenn auch vielleicht gefährlicher. Sie hat mehr Spaß gemacht. Es war gut, zu riskieren und einen Überholversuch zu wagen, aber ich denke nicht, dass das Überholen jetzt viel einfacher ist. Hoffentlich ist das der Fall, aber beim Testen war es nicht einfacher, wenn nicht der Fahrer vor dir einen Fehler gemacht hat."

Frage: "Hast du als Ferrari-Fahrer deine Arbeitsweise umgestellt?"
Räikkönen: "Nicht wirklich. Jedes Team ist anders, hat andere Zeitpläne - solche Dinge. Ich mache aber das Gleiche wie vorher, nur auf andere Art und Weise."