• 23.04.2009 20:03

Räikkönen: "Liegen eine Sekunde zurück"

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen in der Pressekonferenz von Bahrain über den Rückstand auf Brawn und Red Bull und die Aufholjagd von seiner Mannschaft

(Motorsport-Total.com) - Schon drei Rennen sind in der Formel-1-Saison 2009 absolviert und Kimi Räikkönen hat seinem Punktekonto noch immer keine WM-Zähler hinzugefügt. Genau wie Teamkollege Felipe Massa, so leidet auch Räikkönen unter der mangelnden Leistung seines Ferrari F60, welcher derzeit von der Konkurrenz glatt entzaubert wird. Wie der Champion von 2007 in der Pressekonferenz erläuterte, rechnet er nicht vor Barcelona mit einer Steigerung von Ferrari, träumt aber schon von Punkten.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen setzt voll und ganz auf die Verbesserungen für das Spanien-Rennen

Frage: "Kimi, bislang hast du nur einen zehnten Rang vorzuweisen. Wie stehst du dazu?"
Kimi Räikkönen: "Das ist definitiv nicht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben aber momentan einfach nicht den Speed im Auto - leider. Wir werden beim kommenden Rennen einige neue Teile kriegen, aber das Rennen in Bahrain wird wohl erneut sehr schwierig werden. Hoffentlich helfen uns die Tests etwas, doch das können wir jetzt natürlich noch nicht wissen. Wir müssen einfach abwarten."#w1#

In Spanien kommt das große Ferrari-Update

Frage: "Wie ist es bei dir um KERS bestellt? Wirst du es an diesem Wochenende einsetzen?"
Räikkönen: "Ich werde es am Freitag nicht verwenden. Der andere Wagen wird es hingegen an Bord haben und dann werden wir eine Entscheidung treffen, welchen Weg wir einschlagen werden. Wir werden es einsetzen, wenn wir damit keinerlei Probleme haben - und dann werde auch ich damit fahren. Wir wollen uns das Ganze aber erst einmal genauer anschauen und die beiden Autos miteinander vergleichen. Dann sehen wir vielleicht einen Unterschied. Das ist unsere Hauptaufgabe am Freitag."

Frage: "Du schienst bislang niemals ein großer Fan von KERS zu sein..."
Räikkönen: "Es scheint den Wagen an gewissen Stellen etwas schneller zu machen, aber das vergangene Qualifying war ja auch so übel nicht. Wir hätten dort sicherlich noch etwas besser abschneiden können, sind aber auf Probleme gestoßen. Es macht für uns jedenfalls keinen großen Unterschied, ob man es nun an Bord hat oder eben nicht."

"KERS - das ist unsere Hauptaufgabe am Freitag." Kimi Räikkönen

Frage: "Wann erwartest du die Modifikationen am Diffusor?"
Räikkönen: "Hoffentlich werden wir die neuen Teile schon beim kommenden Rennen in Barcelona haben."

Frage: "Du bist hier schon Zweiter und Dritter gewesen und hast im Winter auch auf dieser Strecke getestet. Stimmt dich das etwas zuversichtlicher?"
Räikkönen: "Hoffentlich kommen uns die Wintertestfahrten in dieser Woche etwas zugute. Hier sind wir gewöhnlich immer recht gut unterwegs gewesen. Natürlich befinden wir uns aber aktuell nicht in der Position, in der wir sonst immer waren. Dennoch sollten wir hier größere Chancen haben als noch bei den vergangenen Rennen."

Die Testzeiten vom Winter werden bestätigt

Frage: "Warst du überrascht von der Performance von Red Bull in China?"
Räikkönen: "Ja, aber sie haben schon davor in allen Rennen stark ausgesehen. Sie waren im jüngsten Rennen einfach noch einen Tick schneller. Ich bin nicht darüber informiert, ob sie auf neue Teile zurückgreifen konnten. Sie waren jedenfalls schon die ganze Zeit über richtig stark."

Frage: "Bist du überrascht von den bisherigen Frontrunnern in der Weltmeisterschaft 2009 oder freust du dich über die Newcomer auf dem Podium?"
Räikkönen: "Eigentlich ist es doch ganz normal, dass sie da sind. Das ist keine Überraschung, denn sie sind ja nicht neu in der Formel 1. Diese Teams haben schon bei den Wintertests tolle Zeiten hingelegt. Uns fehlt momentan schlichtweg der Speed. Hoffentlich können wir den Spieß schnell wieder umdrehen - vielleicht schon beim kommenden Rennen. Ich freue mich über ihre Leistung, aber natürlich würden wir selbst gern in dieser Lage sein und um die vorderen Positionen kämpfen. Wir müssen uns daher von unserer besten Seite zeigen und schnellstmöglich wieder in dieser Region vorstellig werden."

"Diese Teams haben schon bei den Wintertests tolle Zeiten hingelegt." Kimi Räikkönen

Frage: "In der Vergangenheit hättest du in der kommenden Woche getestet. Freust du dich über die Freizeit oder würdest du lieber ein paar neue Teile ausprobieren?"
Räikkönen: "Wenn man sich in einer solchen Situation befindet, wie wir sie aktuell erleben, dann würde man natürlich sehr gern einige Updates austesten, bevor man damit zum Rennen geht. Aber so läuft das nun einmal nicht. Wir haben jetzt etwas Freizeit und kümmern uns eben beim kommenden Rennen darum."

Frage: "Bedeutet das für dich, dass du nun öfters in der Fabrik sein und dich dem Simulator widmen wirst?"
Räikkönen: "Bei uns geben alle einhundert Prozent und die Leute wissen genau, was sie tun. Es ist mehr ein Wettlauf gegen die Zeit als alles andere. Ich muss mich außerdem noch um ein paar andere Sachen kümmern. Ich kann jetzt noch nicht absehen, ob ich in der Fabrik vorbeischauen werde. Wenn sie mich brauchen, dann komme ich natürlich. Wenn wir etwas brauchen, denn setzen wir stets ein Meeting an und diskutieren die Dinge aus. Es wird also möglicherweise nicht nötig sein, dass ich mich dort blicken lassen muss."

Volle Konzentration auf die Aufholjagd

Frage: "Fühlst du einen besonderen Druck von Ferrari, an diesem Wochenende für dich und das Team zu punkten?"
Räikkönen: "Natürlich will ich Punkte holen, verspüre aber überhaupt keinen Druck. Wir versuchen jedes Mal, unser Bestes zu geben. Leider ist es uns bislang eben noch nicht gelungen, WM-Zähler einzufahren. Wir sind aber alle ein Team und fühlen uns nicht besonders gut, wenn wir ein schlechtes Rennen haben. Das ist leider im Augenblick der Stand der Dinge. Wir geben unser Bestes und hoffen, in die Punkte zu kommen."

Frage: "Kannst du überhaupt glauben, wie es derzeit um dich bestellt ist? Vor 18 Monaten warst du noch Weltmeister..."
Räikkönen: "In der Formel 1 ändern sich die Dinge manchmal ziemlich schnell, das ist bekannt. Es gibt neue Regeln und unsere Wintertests waren richtig gut. Wir haben vielleicht erst beim letzten Test erkannt, dass wir nicht da sind, wo wir sein wollten. Das war also gewiss nicht der Saisonstart, den wir uns ausgemalt hatten. Wir müssen nun einfach noch härter arbeiten und uns verbessern, damit wir wieder dorthin gelangen können, wo wir sein wollen. Wir wissen, dass wir das schaffen können - es braucht nur seine Zeit."

"In der Formel 1 ändern sich die Dinge manchmal ziemlich schnell." Kimi Räikkönen

Frage: "Wie weit, denkst du, seid ihr von Red Bull und Brawn entfernt?"
Räikkönen: "Wir liegen vielleicht eine Sekunde zurück. Das kommt aber wohl auf die jeweilige Rennstrecke an. Das ist mehr oder weniger die Lage, in der wir uns derzeit befinden. Wir haben also fest vor, aufzuholen. Sobald man einmal zurückhängt, ist das Aufholen überhaupt nicht so einfach, denn jeder macht einen Schritt nach vorn. Es wird also sehr schwierig werden, auf Augenhöhe zu gelangen. Sicherlich werden wir beim kommenden Rennen aber schon deutlich näher dran sein."

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