• 17.10.2003 15:45

  • von Marco Helgert

Räikkönen: "Ich will einfach der Beste sein"

McLaren-Pilot und Vize-Weltmeister Kimi Räikkönen über die abgelaufene Saison 2003 und seine Vorschau auf das nächste Jahr

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen hat es schlussendlich doch nicht geschafft. Der Finne verlor in Suzuka seinen möglichen ersten Weltmeistertitel an Michael Schumacher, der zuvor bereits fünfmal erfolgreich war. Frustriert ist Räikkönen jedoch nicht über den Saisonverlauf. "Nach 2002, als ich nicht allzu oft ins Ziel kam, hatte ich keine großen Hoffnungen. Ich wollte häufiger ankommen, was kein besonders ehrgeiziges Ziel war. Ich wollte insgesamt besser abschneiden und ein Rennen gewinnen. All das habe ich mit McLaren-Mercedes geschafft", erklärte in einem Interview mit 'Auto Bild motorsport'.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen: Die Saison 2003 verlief "überraschend gut"

Zum Feiern war dem heute 24 Jahre alt gewordenen Finnen jedoch nicht, denn zweite Plätze sind für ihn nicht gerade Auslöser für Jubelstürme. Doch gerade sieben dieser zweiten Plätze stehen nur einem Sieg gegenüber, was Räikkönen dann doch etwas stört: "Ich hätte lieber öfter gewonnen. Wie schon gesagt: Ich mag zweite Plätze nicht besonders."

Der MP4-18 behinderte die Weiterentwicklung des MP4-17D

Auch wenn der McLaren-Pilot die Qualität der Weiterentwicklung innerhalb der Saison grundsätzlich lobte, so gestand er dennoch, dass das Hickhack um den neuen McLaren MP4-18 die Kräfte zu sehr bündelte. "Die Parallelentwicklung an beiden Autos hat zeitweise dazu geführt, dass wir das Einsatzauto, den MP 4-17 D, nicht schnell genug weiterentwickelt haben und etwas stagnierten. Aber letztlich kam uns die Arbeit am MP 4-18 zugute, denn sie floss teilweise in den 17er mit ein und machte uns schneller."

Über das beste Auto verfügte Räikkönen zudem selten, doch er selbst schätzt den Nachteil über die gesamte Saison gesehen nicht sehr hoch ein: "Ich habe nicht das Gefühl, insgesamt technisch im Nachteil gewesen zu sein", erklärte Räikkönen, der 2004 wieder angreifen möchte und die beginnenden Testfahrten kaum mehr erwarten kann.

Keine Angst vor Juan-Pablo Montoya

"Das wird eine Freude, bald zu testen, denn jetzt kommen neue Teile. Außerdem mag ich die Testarbeit. Das ist entspannter, weil man da konzentrierter arbeiten kann als bei den Rennen", so der Finne, der seine Gegner für das nächste Jahr schon zu kennen scheint.

Neben den Fahrern von BMW-Williams und Ferrari fürchtet er auch Renault-Pilot Fernando Alonso. "Auch wenn ich hoffe, dass Renault nicht noch einmal so einen Sprung hinlegt wie 2003. Aber Alonso ist immer gut unterwegs. Bei uns beiden kommt es auch darauf an, wie wir uns persönlich entwickeln", so Räikkönen. Und Juan-Pablo Montoya? "Der macht mir keine Angst."