• 26.03.2009 17:07

  • von Stefan Ziegler

Räikkönen: "Ich war nie ein großer Fan der Rillenreifen"

Kimi Räikkönen nimmt in dieser Saison wieder den WM-Titel ins Visier und sieht die Regeländerungen nicht nur in einem negativen Licht

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen möchte nach einer durchwachsenen Saison 2008 in diesem Jahr wieder richtig durchstarten und einen neuen Anlauf auf den Titel unternehmen. Dabei helfen soll dem Finnen nicht zuletzt der neue F60, der sich bei den Testfahrten als solides Rennauto erwies. Doch allzu viel möchte Räikkönen nicht in die Probefahrten im Winter hineininterpretieren und wartet diesbezüglich lieber ab, welche Erkenntnisse die ersten Saisonrennen in Australien und Malaysia mit sich bringen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Melbourne, Albert Park Melbourne

Kimi Räikkönen gab sich vor dem Auftakt im Albert Park von Melbourne gelassen

"Ich denke, wir hatten einen guten Winter und der Wagen ist außerdem echt gut", sagte Der Weltmeister von 2007 unmittelbar vor dem Saisonauftakt in Melbourne. "Dennoch kann man quasi nicht einschätzen, wo wir uns im Vergleich zu den anderen befinden - gerade, weil wir doch so viele neue Regeln haben. Das werden wir aber noch am Freitag und am Samstag herausfinden", meinte der 29-Jährige.#w1#

Räikkönen: Keine Prognose zum Kräfteverhältnis

Im Rahmen des ersten Rennwochenendes in Australien möchte sich Räikkönen allerdings auch noch weiter mit seinem neuen Dienstfahrzeug vertraut machen: "Ich bin mir noch nicht so sicher, ob der neue Wagen meinem Fahrstil mehr entgegen kommt als im vergangenen Jahr", sagte der "Iceman". "Ich würde aber sagen, dass ich mich in diesem Jahr weitaus wohler fühle, denn die Wintertests liefen gut."

"Dass Brawn so schnell ist, überrascht mich nicht weiter." Kimi Räikkönen

Doch nicht nur bei Ferrari konnte man mit den Testfahrten vor Saisonbeginn sehr zufrieden sein: "Dass Brawn so schnell ist, überrascht mich nicht weiter", sagte Räikkönen. "Sie haben schließlich schon die ganze Zeit über gesagt, dass sie im vergangenen Jahr viel Zeit mit der Entwicklung des Wagens verbracht haben. Nicht immer lassen sich die Ergebnisse der Testfahrten aber auch auf die Rennstrecke übertragen."

"Warten wir also einfach einmal ab", verschob der Ferrari-Fahrer eine Analyse des Kräfteverhältnisses auf nach dem ersten Rennen 2009. Doch wenn im Albert Park am Sonntag die Zielflagge fällt, könnte schon die Dämmerung hereingebrochen sein. Räikkönen lässt das aber vollkommen kalt: "Ich habe keine Ahnung, warum die Leute deswegen so ein großes Tamtam veranstalten. Wir fahren bei den Wintertests oftmals bis es dunkel wird."

"Ich glaube also nicht, dass es gegen Rennende zu dunkel sein wird. Das beschäftigt mich nicht im Geringsten", erläuterte der ehemalige McLaren-Mercedes-Pilot, der sich stattdessen lieber mit den neuen Slick-Reifen auseinandersetzt. "Die Reifen haben sich am meisten verändert", erklärte Räikkönen und merkte an: "Ich war nie ein großer Fan der Rillenreifen, vor allem nicht mehr, als es nur noch einen Reifenlieferanten gab."

Räikkönen physisch und psychisch obenauf

"Jetzt werden die Unterschiede zwischen den Mischungen wieder größer werden und auch das Wetter könnte einen größeren Einfluss auf die Reifen haben, weshalb wir vielleicht auch unsere Strategien für die Rennen überdenken müssen. Insgesamt scheint die Balance des Wagens aber sehr gut zu sein. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich einfach alles ein bisschen verändert. Jetzt gibt es auf dem Lenkrad eben ein paar Knöpfe mehr."

"Ich werde versuchen, Siege einzufahren und Weltmeister zu werden." Kimi Räikkönen

"Wir werden wohl allerdings erst nach den beiden Auftaktrennen wissen, wo wir stehen", meinte Räikkönen, dessen Vater seinem Sohnemann 2009 eine "viel bessere physische und mentale Stärke als jemals zuvor" attestierte, wie Matti Räikkönen gegenüber 'Helsingin Sanomat' erläuterte. Und der 29-Jährige ergänzte: "Ich bin jedenfalls nicht hier, um die Rennen einfach nur zu Ende zu fahren. Ich werde versuchen, Siege einzufahren und Weltmeister zu werden."

"Ich stehe noch in diesem und im kommenden Jahr bei Ferrari unter Vertrag und danach liegt es an mir zu entscheiden, was ich machen will. Ich wünsche mir zunächst einmal eine gute Saison. Aber egal welches Ergebnis ich letztendlich erzielen werde - es wird keinerlei Einfluss auf meine Zukunftsentscheidung haben. Meine persönliche Einstellung bleibt unverändert", hielt der frühere Weltmeister abschließend fest.