• 28.08.2012 14:29

Radfahrer Alonso "200 Prozent bereit"

Fernando Alonso hat vor den letzten neun Rennen 42 Punkte Vorsprung auf Sebastian Vettel und geht als Topfavorit auf den Titel in die zweite Saisonhälfte

(Motorsport-Total.com/SID) - Knapp fünf Wochen standen die Motoren in der Formel 1 still, doch Fernando Alonso gab trotzdem Vollgas. Der Spanier bewies im Urlaub, dass er nicht nur in seinem Ferrari eine gute Figur abgibt, sondern auch auf zwei Rädern. Bei einem Zeitfahren raste der Schweiger aus Oviedo im hautengen Trikot mit den spanischen Nationalfarben auf Platz drei. Doch mit diesem Rang wird er sich in seinem Boliden am Wochenende im belgischen Spa-Francorchamps sicher nicht zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Stößt noch nicht auf den WM-Gewinn an: Titelfavorit Fernando Alonso Zoom

Auf der sieben Kilometer langen Berg- und Talfahrt durch die Ardennen startet der Formel-1-Tross in seine entscheidende Saisonphase. Und WM-Spitzenreiter Alonso gilt bei noch neun ausstehenden von insgesamt 20 Rennen als der Topfavorit auf den Titel. Der Spanier holte als einziger Pilot in jedem Rennen dieser Saison Punkte und hat bereits 42 Zähler mehr auf dem Konto als Titelverteidiger Sebastian Vettel. Und der 31 Jahre alte Alonso lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass er sich nach 2005 und 2006 in diesem Jahr mit aller Macht zum dritten Mal die Krone des Motorsports aufsetzen will: "Wir werden 200 Prozent bereit sein", sagt er.

Alonso ist bisher die prägende Figur der Saison. Und das, obwohl sein roter Bolide im Frühjahr alles andere als ein Siegerauto war, wie sein Teamchef Stefano Domenicali zugab. Doch Alonso bewies einmal mehr seine größte Stärke: Wohl kein anderer Fahrer im Feld kommt so gut mit schlechtem Material zurecht, er kann ein Auto weiterentwickeln und macht kaum Fahrfehler. Alonso scheint einfach die die Konstanz auf vier Rädern zu sein - und fuhr in den vergangenen 23 Rennen immer in die Punkteränge. "Wir sind nirgendwo die Besten, aber überall gut", meint er.

Wenn es nach Rekord-Weltmeister Michael Schumacher geht, ist seinem Nachfolger bei der Scuderia der Titel eigentlich nicht mehr zu nehmen: "Er wächst gerade über sich hinaus", sagt Schumacher, der in Spa-Francorchamps sein 300. Rennen fahren wird. "Es gibt so Phasen, wo alles zu einem kommt - aber das hat man sich erarbeitet. Und er hat es." Und auch Vettel, der den Kampf um seinen dritten Titel in Folge noch lange nicht aufgegeben hat, meint: "Fernando ist der kompletteste Fahrer der Welt." Und wen fürchtet Alonso am meisten? "Von Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) und Sebastian geht die größte Gefahr aus", antwortet der Ferrari-Pilot.

Oder kommt es am Ende doch ganz anders? Mit Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen hat völlig unerwartet ein weiterer Kandidat Ansprüche auf den WM-Titel angemeldet. Heimlich, still und leise hat sich der Finne mit dem Hang zu Zigarette und ausgeprägtem Alkoholkonsum im Windschatten von Alonso und Vettel zu einem echten Geheimtipp entwickelt - dabei hat der "Iceman" noch gar keinen Sieg eingefahren. Doch mit seinem Lotus fuhr er in zehn von elf WM-Läufen in die Punkte und rangiert nur sechs Zähler hinter Vettel.

Kein Wunder, dass die Konkurrenz den eiskalten Racer längst auf der Rechnung hat. "Ihr Auto ist schon das gesamte Jahr schnell", findet etwa Red-Bull-Teamchef Christian Horner, "also ist Kimi auch ein Faktor in der Fahrer-WM." In Spa-Francorchamps will der 32 Jahre alte Räikkönen unbedingt seinen fünften Sieg auf seiner Lieblingsstrecke: "Zweite Plätze reichen mir nicht. An Spa habe ich nur gute Erinnerungen. Extra-Punkte sind immer gut."

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